Tempo 50 auf der B224 gefordert
Ratsfrau Steffens (GRÜNE) fordert Tempolimit
Gladbeck. In der Vergangenheit gab es ausgiebige Schriftwechsel mit der Bezirksregierung Münster, die Geschwindigkeitsbegrenzung - von Süden kommend - bis Gelsenkirchen-Buer auszudehnen. Darauf jedoch haben sich weder die Bezirksregierung noch Straßen.NRW (mit Hinweis auf fehlende Messwerte und Unfallstatistiken) bisher eingelassen.
Nun jedoch hat sich Ausgangslage verschoben - oder zumindest die "offizielle" Sicht darauf. Wurde noch in einem Zwischenbericht aus dem Jahre 2012 der Stadt Gladbeck mitgeteilt, dass es keine Möglichkeit gäbe, eine Messstation für Mensch und Umwelt hochgradig belastende Stickoxid- und Feinstaub-Werte einzurichten, steht seit dem 15. Dezember 2015 eine Messstation im Bereich Goethestraße.
Die mehrfache Überschreitung des Grenzwertes von 40 µg/m3 für Stickoxid - jahrelang gemessen durch den Passivsammler an der Grabenstraße - führte bereits zu einem Mahnschreiben der EU und in der Folge zur ersten Reduktion des Tempolimits auf dem beschaulichen Teilstück der Grabenstraße zwischen Garten- und Wilhelmstraße: die Einrichtung von Tempo 30.
Was jahrzehntelang mit Hinweis auf obere Zuständigkeiten nicht möglich war, scheint - mit der Vermeidung eines Vertragsverletzungsverfahrens seitens der Europäischen Union - nun ordnungspolitische Realität zu werden. Doch auch in Sachen Feinstaub, der als besonders schädigend für die Atemwege gilt, zeigt sich, dass Gladbeck einen traurigen Spitzenplatz neben Gelsenkirchen und Hagen erreicht.
"Der Jahresmittelwert läuft unaufhaltsam in Richtung der Grenzwert-Schallmauer. Statt wie das Kaninchen auf die Schlange zu schauen, sollte man besser auch hier einen Schritt weiter gehen und die Werte versuchen, nach unten zu drücken", sagt Ratsfrau Simone Steffens. "Gerade jetzt, wo der Sommer mit höherer Feinstaubbelastung vor der Tür steht, brauchen wir umso mehr ein schärferes Tempolimit auf der B224!"
Entschleunigungswürdige Stadtstraße
Dem entspricht die überfällige Ausweitung der Maut-Gebühr auf Bundesstraßen ab 2018, wie das Bundeskabinett sie letzte Woche auf den Weg gebracht hat. So dürfte auch - nach langem Biegen und Brechen - die B224 durch Gladbeck den Status erlangen, den die B1 durch Dortmund schon länger hat: eine entschleunigungswürdige Stadtstraße im Herzen des Ruhrgebietes.
Autor:Lokalkompass Gladbeck aus Gladbeck |
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