Streit um Ramazanfest: Islamverband lehnt CDU-Vorschlag ab

Das Ramazanfest fand in diesem Jahr zum dritten Mal statt. Die CDU Gladbeck möchte nun an dessen Stelle ein offeneres "Fest der Kulturen" treten lassen. Die Ditib widerspricht. Foto: Archiv/Kariger
  • Das Ramazanfest fand in diesem Jahr zum dritten Mal statt. Die CDU Gladbeck möchte nun an dessen Stelle ein offeneres "Fest der Kulturen" treten lassen. Die Ditib widerspricht. Foto: Archiv/Kariger
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Wie erwartet lehnt der türkische Moscheeverband Ditib den Vorschlag der CDU-Ratsfraktion, statt des Ramazanfestes ein für alle in Gladbeck lebenden Migranten offenes, nicht-religiöses "Fest der Kulturen" auszurichten, ab. Hauptkritikpunkt der Ditib ist dabei die Loslösung vom bisherigen religiösen Hintergrund: "Das wäre so, als wenn nicht mehr das Osterfest gefeiert werden würde, sondern ein Fest der Kulturen, damit dann alle 100 Kulturen der Stadt Gladbeck repräsentiert werden", erklärt der Vorstand in einer Stellungname.

Der Islamverband erinnerte daran, dass das Ramazanfest von vier religiösen Gruppierungen ins Leben gerufen wurde und eine entsprechende Ausrichtung habe. "Vor diesem Hintergrund ist nicht klar, weshalb ein Fest mit einer völlig anderen Ausrichtung nun verschiedene Kulturen vereinen soll und das Ramazanfest ersetzen soll. Nach unseren Verständnis verhielt es sich bislang auch stets so, dass die Besucher von unserer Idee angetan waren und das Fest tatsächlich auch einiges zum Verständnis der Bürger untereinander beigetragen hat. Daher kann es natürlich nur unser Anliegen sein, dieses Fest auch weiter unter dem Aspekt des Ramazan zu feiern und es nicht in einer anderen Veranstaltung lediglich Teil werden zu lassen."

Da die bisherigen drei Ramazanfeste aus Sicht des Islamverbandes auch zur Zufriedenheit der Stadtverwaltung abgelaufen seien, vermutet die Ditib politische Gründe hinter dem CDU-Vorschlag. Der Vorstand müsse "davon ausgehen, dass unserem Verein hier der Raum der Darstellung in der Öffentlichkeit genommen werden soll", heißt es in der Stellungnahme. Dabei richtet sich die Ditib-Kritik vor allem auf Müzeyyen Dreessen, wenn der Vorstand "verletzte Eitelkeit einer einstigen Mitarbeiterin des Moscheevereins" als Motiv für den CDU-Vorschlag vermutet. "Sollte diese Sachlage zutreffend sein – und derzeit hegen wir keinen Zweifel daran, dass Frau Dreesen eben von einem solchen Anliegen getrieben wird – würden wir dies sehr bedauern, da es uns um die Sache und nicht um Personen geht", so der Islamverband.

Der Islamverband Ditib vertritt 900 Moscheevereine in Deutschland. Er war in den vergangenen Monaten immer wieder stark kritisiert worden, da er als verlängerter Arm der nationalkonservativen türkischen Regierung unter dem umstrittenen Präsidenten Erdogan gilt.

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Mehr zum Thema:
CDU-Vorschlag: Multi-Kulti statt Ramazan

Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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