SPD-Rosenhügel kritisiert Schließung der Sparkassenfiliale
Stadtgesellschaft zieht sich aus den Stadtteilen zurück

Andreas Dunkel, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Rosenhügel, kritisiert in aller Deutlichkeit die Entscheidung, die Sparkassen-Filiale in Rosenhügel zu schließen. | Foto: Archiv
  • Andreas Dunkel, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Rosenhügel, kritisiert in aller Deutlichkeit die Entscheidung, die Sparkassen-Filiale in Rosenhügel zu schließen.
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Die Gerüchteküche im Gladbecker Stadtsüden brodelte schon lange. Jetzt aber ist es offiziell: Die Sparkassen-Zweigstelle Rosenhügel schließt endgültig ihre Pforten.

„Schon lange wurden die Dienstleistungen am Standort Rosenhügel zurückgefahren, daher wundert es nicht, dass nun das endgültige „aus“ seitens der Sparkasse verkündet wurde“, zeigt sich Andreas Dunkel, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Rosenhügel, wenig überrascht. Doch kommt bei Dunkel auch deutliche Kritik auf: „Das auch der Selbstbedienungs-Bereich mit den Bargeldautomaten komplett entfallen wird ist ein herber Schlag für die teils langjährigen Sparkassenkunden in Brauck-Süd und Rosenhügel." Und Dunkel verweist auf die anhaltenden Gerüchte, wonach der Rückzug der Sparkasse aus anderen Gladbecker Stadtteilen weitergehen werde und nicht aufzuhalten sei.

Und der Chef der Rosenhügeler Genossen blickt düster in die Zukunft: „Viele nicht mobile Bürger wie Rentner oder gehandicapte Menschen, die am Rosenhügeler Markt bisher ihr Bargeld abheben, geben es auch vor Ort, in den Discountern rund um den Markt, an der Horster Straße oder auf dem "Wochenmarkt" aus. Dies wird demnächst nicht mehr so selbstverständlich der Fall sein. Ein Blick auf den Bus-Fahrplan verrät, dass man von Rosenhügel zur Sparkassen-Zweigstelle in Brauck einmal umsteigen muss, während man nach Gelsenkirchen-Horst in wenigen Minuten durchfahren kann. Dort werden zukünftig noch mehr Menschen aus Rosenhügel und Brauck-Süd bei der Sparkasse Gelsenkirchen oder der Commerzbank ihr Konto führen. Außerdem können sie in Horst auch gleich ihre Einkäufe erledigen, unter anderem auf einem Wochenmarkt, der seinen Namen auch verdient. Insofern ist es jetzt schon absehbar wann der erster Discounter in Brauck/ Rosenhügel wieder seine Türen schließen und der Wochenmarkt sein Ende finden wird."

Andreas Dunkel sieht auch die Parteien in Gladbeck in der Pflicht. Es könne doch nicht das Ziel der Kommunalpolitik sein, die eigenen Bürger in andere Städte zu treiben. Vielmehr müsse die Kommunalpolitik alles dafür tun, dass die Bürger ihr Geld auch in ihrer Stadt ausgeben. Und die Sparkasse sei ein Teil der Kommunalpolitik, da sie von einem Verwaltungsrat, der aus Kommunalpolitiker bestehe, geführt werde. Andreas Dunkel wählt deutliche Worte: "Der Auftrag an diese kann nur lauten: Sucht nach anderen Lösungen und werdet mal kreativ! Die Post hat es bereits vorgemacht. Sie setzt auf Kooperationen mit örtlichen Einzelhändlern. Warum nicht auch die Sparkasse? Bargeld kann man ja auch schon an den Discounter-Kassen abheben.“

Dunkel abschließend: „Im Übrigen reiht sich die Zweigstellenschließung als Teil der öffentlichen Infrastruktur in eine seit Langem zu beobachtende Entwicklung ein. Keine Ärzte mehr in den Stadtteilen, kein kirchliches Engagement beziehungsweise Gemeindeleben mehr in den Stadtteilen, keine Gastronomie mehr in den Stadtteilen und bald auch keine Geldinstitute mehr in den Stadtteilen. Wenn man sich als Stadtgesellschaft komplett aus den Stadtteilen zurückzieht, darf man sich nicht wundern, dass sich die Menschen mehr und mehr woandershin orientieren, ob in andere Städte oder in andere Angebote. Der Aufschrei ist jetzt schon groß, wenn zum Beispiel Braucker muslimischen Glaubens versuchen, die Lücken die die Stadtgesellschaft im Bereich Bildung im Gladbecker Süden hinterlässt, zu schließen.“

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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