Stadt sieht Windkraft auf der Mottbruchhalde kritisch
Zur Kritik von LINKE-Ratsherr Franz Kruse an die Adresse der Stadtverwaltung, das Thema Windkraftanlagen auf der Mottbruchhalde sei in der Öffentlichkeit nicht ausreichend diskutiert worden, sendete uns der Pressesprecher der Stadt Gladbeck, Peter Breßer-Barnebeck, folgende Stellungnahme.
„Die Diskussion über eine mögliche Nutzung der Mottbruchhalde mit zwei Windenergieanlagen hat, anders als Herr Kruse unterstellt, längst begonnen.
Im Planungs- und Bauausschuss, dessen Mitglied Herr Kruse ist, hat die Verwaltung umfangreich zu diesem Thema berichtet.
Dabei wurde ausdrücklich auf kritische Aspekte des Baus von ein bis zwei Windrädern auf der Mottbruchhalde hingewiesen, insbesondere auf die damit verbundenen negativen Auswirkungen auf die in der Nachbarschaft lebenden Menschen und die Beeinträchtigung des Landschaftsbildes.
Aus diesem Grund hat die Stadt beim Kreis Recklinghausen auch die Zurückstellung der Bauanträge für Windräder auf der Mottbruchhalde beantragt. Der Kreis hat diesem Wunsch entsprochen.
Seitens der Stadt wird der Bau von ein bis zwei großen Windkraftanlagen auf der Mottbruchhalde kritisch gesehen, denn Standorte auf dieser Halde sind deutlich anders zu beurteilen als z.B. die Windräder auf der Scholvener Halde. Schließlich gibt es in direkter Nachbarschaft der Mottbruchhalde große Wohnsiedlungen, die von Windrädern auf der Mottbruchhalde erheblich beeinträchtigt werden könnten.
Darüber hinaus wird das Thema sowohl in der Bürgerschaft als auch in der Braucker SPD intensiv diskutiert.
Vor diesem Hintergrund hat es bereits vor Wochen Gespräche des Braucker Ratsherrn György Angel und des Vorsitzenden des Planungs- und Bauausschusses, Wendel vorm Walde, mit Bürgermeister Roland gegeben. Darin bestand Einigkeit über die kritische Haltung zum Bau von Windrädern in Brauck.
Selbstverständlich dient die derzeitige Offenlegung der Pläne für drei „Konzentrationszonen für Windenergieanlagen“ genau dem Zweck, dass sich interessierte Bürgerinnen und Bürger selbst über mögliche Standorte für Windenergieanlagen in Gladbeck informieren können.
Die Diskussion über Windräder auf der Mottbruchhalde ist allerdings unabhängig von der sehr interessanten und facettenreichen Diskussion über einen „Engel der Kulturen“ auf der Mottbruchhalde zu sehen. Ergebnis des von Herrn Bürgermeister Roland angestoßenen Dialogs über eine solche Landmarke auf der Mottbruchhalde war doch eindeutig, dass in unserer Stadt kein dringlicher Bedarf an einer solchen Landmarke gesehen wird.
Von daher wird es den „Engel der Kulturen“ als Landmarke auf der Mottbruchhalde auch nicht geben.“
Auch LINKE-Ratsherr Franz Kruse meldet sich erneut in einer Pressemitteilung zur Wort. Er hätte in diversen Gesprächen festgestellt, dass die Öffentlichkeit kaum über das Vorhaben auf der Mottbruchhalde informiert sei und hätte mit seinen Informationen eine breitere Diskussion anstossen wollen. Allerdings wolle er nun dem Eindruck entgegentreten, er hätte sich gegen den Bau solcher Anlagen ausgesprochen, sein Anliegen sei gewesen die Vor- und Nachteile gleichermaßen zu benennen. Eine Bewertung hätte er nicht vorgenommen.
„Dass ich als Urheber der Diskussion auch den einen oder anderen Querschläger abbekommen würde war mir vorher klar, damit kann ich gut leben. Dennoch möchte ich es aus gegebenem Anlass nicht versäumen darauf hinzuweisen, dass ich meine Veröffentlichung nicht als der große Windenergiefachmann oder als skandalaufklärender Politiker, sondern als Braucker Bürger und Ratsmitglied gemacht habe.
Auch habe ich selbst den sogenannten „Engel der Kulturen“ nicht erwähnt, sondern sondern ganz allgemein von einer „künstlerischen Landmarke“ geschrieben, die ich als durchaus erstrebenswert ansehe. Dass ich meine Informationen, die ich in Zuge meiner Tätigkeit in öffentlichen Sitzungen der Stadt Gladbeck erhalte in die Öffentlichkeit transportiere, dürfte auch nicht zu kritisieren sein- das ist Aufgabe eines Ratsmitgliedes“, stellt Kruse klar.
Letztendlich strebe auch er nur die bestmögliche Lösung für unsere Stadt an.
Autor:Annette Robenek aus Gladbeck |
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