Hochhaus Steinstraße 72 bleibt ein Problem
Stadt kündigt nun härtere Gangart an

 Die Stadt Gladbeck tut sich offenbar nach wie vor schwer damit, die Zustände am/im Problem-Hochhaus Steinstraße 72 in den Griff zu bekommen. | Foto: Archiv
  • Die Stadt Gladbeck tut sich offenbar nach wie vor schwer damit, die Zustände am/im Problem-Hochhaus Steinstraße 72 in den Griff zu bekommen.
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Das Problem-Hochhaus Steinstraße 72 sorgt weiter für Diskussionen. Zumal aus Sicht der beschwerdeführenden Nachbarn die bisherigen Aktionen der Stadt Gladbeck wenig erforderlich waren. Was man im Rathaus natürlich ganz anders einschätzt.

Die Liste, die die Stadt Gladbeck in Sachen Steinstraße 72 vorlegt, ist schon beeindruckend umfangreich. Ausweitung der Kontrollen, verstärkte Aufklärung und Sozialarbeit, der Ankauf einer Wohnung im Objekt, Halteverbote, Verkehrsdisplay oder ein neuer Zaun um den Garten durch die Eigentümergemeinschaft. Man habe an der Steinstraße bereits einiges bewegt, so lautet das Fazit der Stadtverwaltung.

Ausschuss tagte

Die Stadtverwaltung gab im Ausschuss für Sicherheit, Ordnung und Feuerwehr einen Sachstandsbericht zum Thema „Steinstraße 72“ und verwies auf die enge Begleitung der Immobilie und die zahlreichen bereits eingeleiteten Maßnahmen. „Wir legen die Hände nicht in den Schoß – uns ist nicht egal, was an der Steinstraße passiert. Die Stadt nimmt die Sorgen der Anwohner:innen ernst“, betonte Ordnungsamtsleiter Gregor Wirgs.

Seit Mitte Juni 2022 verzeichnet die Stadtverwaltung jedenfalls einen stetigen Anstieg von Meldungen seitens der Anwohnerschaft der Steinstraße zu Vermüllungen, Abstellen von abgemeldeten Fahrzeugen, Raserei und Lärmbelästigungen. Zwischen Juni und August fanden 31 anlassbezogene Kontrollen aufgrund von Hinweisen aus der Nachbarschaft statt, dazu kamen rund 200 nicht anlassbezogene Kontrollen im Rahmen des üblichen Dienstplans des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD). In diesem Zeitraum wurden im Bereich des ruhenden Verkehrs der Steinstraße, Schachtstraße und Stallhermstraße insgesamt 18 Ahndungen vorgenommen (10 im Vorjahr).

Für den Bereich des fließenden Verkehrs wurden auf der Steinstraße Verkehrsmessungen durchgeführt mit dem Ergebnis, dass nun ein Messpunkt für den Radarwagen eingerichtet wird. „Zusätzlich ist ein fest installiertes Verkehrsdisplay zur Sensibilisierung der Verkehrsteilnehmer:innen im Einsatz“, so der Ordnungsamtsleiter.

Mit Blick auf Lärmbelästigungen wurden fünf Bußgeldverfahren eingeleitet. „Bei über 100 Wohnungen ist eine Zuordnung sehr schwierig, auch wird nach Eintreffen des KOD oder der Polizei der Lärm oftmals unterlassen“, betonte Linda Wagner.

Verbesserung erzielen

Um kurzfristig eine Verbesserung in den „Spitzenzeiten“ zu erzielen, wird der KOD ab sofort freitags und samstags in der Zeit von ca. 19 bis 21 Uhr ein Team an der Steinstraße 72 positionieren. Darüber hinaus ist ein Ausbildungs- und Personalkonzept des KOD in Arbeit, nach dessen Umsetzung auch eine mögliche Ausweitung der Dienstzeiten geprüft wird. Eine Vorstellung ist für die nächste Ausschusssitzung am 28. November geplant. Zudem ist vorgesehen, in Abständen von sechs bis acht Wochen regelmäßige melderechtliche Kontrollen durchzuführen.

„Mitte August fand zudem ein gutes und konstruktives Gespräch mit der Immobilienverwaltung statt“, unterstrich Ordnungsdezernentin Linda Wagner darüber hinaus. Die Stadtverwaltung wird deshalb einen Antrag zur Beauftragung eines Sicherheitsdienstes an den Wochenenden, insbesondere in den Abendstunden, für zunächst ein halbes Jahr in der nächsten Eigentümerversammlung stellen.

„Alle Eigentümer sind in der Verantwortung, die Situation in den Griff zu bekommen und die vorhandene Hausordnung durchzusetzen. Die Mieter müssen stärker reglementiert werden“, unterstreicht die Dezernentin. Die Möglichkeit, einen entsprechenden Antrag in der Eigentümerversammlung zu stellen, ist nun gegeben, da die Stadt Gladbeck seit Ende letzten Jahres Eigentümerin einer Wohnung ist. Diese Wohnung wird aktuell renoviert und soll noch im September mit einem Tag der offenen Tür eröffnet werden. Zukünftig soll die Wohnung durch unterschiedliche Akteure aus der Stadtverwaltung und durch externe Organisationen und weitere Behörden genutzt werden können, um vor Ort Beratung und Sozialarbeit anzubieten.

Für alle Bürger

„Das dort geplante Angebot werden wir rechtzeitig öffentlich bekannt geben. Es richtet sich ausdrücklich nicht nur an Bewohner:innen der Steinstraße 72, sondern kann unabhängig von der Wohnanschrift von allen Bürger:innen genutzt werden“, erläuterte Linda Wagner.

Der Punkt „Steinstraße 72“ wird künftig fester Bestandteil der Tagesordnung des Ausschusses für Sicherheit, Ordnung und Feuerwehr, ein entsprechender Sachstandsbericht der Verwaltung somit in jeder Sitzung erfolgen.

Autor:

Lokalkompass Gladbeck aus Gladbeck

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