Stadt geht in Sachen "Willy-Brandt-Schule" nun in die Offensive: "Nicht unter Wert verkauft!"
Zweckel. Die Diskussionen um den Verkauf der "Willy-Brandt-Schule" in Zweckel samt Grundstück hält nach wie vor an.
Jetzt geht die Stadt Gladbeck ganz offiziell in die Offensive, nimmt zu der Kritik, das Gelände der Willy-Brandt-Schule sei unter Wert verkauft worden, der Stadt damit Schaden entstanden und das Verfahren intransparent abgelaufen, ganz deutlich Stellung:
1. Die Stadt hat kein Geld verloren, sondern einen realistischen Verkaufspreis erzielt. Der Marktwert des Geländes beträgt 1.073 Millionen Euro. Verkauft wurde es für 1.250 Millionen Euro, also für 177.000 Euro mehr.
2. Die Stadt hat versucht, zum Bilanzwert zu verkaufen. Dazu wurde allerdings kein seriöses Angebot abgegeben. Dass Bilanz- und Marktwerte voneinander abweichen, ist nicht unüblich. Der Bilanzwert ist der Wert, mit dem das Grundstück samt abzureißender Gebäude in der Bilanz dargestellt wird, also ein reiner Buchwert.
3. Der zweite Bieter konnte auch nach mehrmaliger Aufforderung und direkter Nachfrage bei seiner Bank, zuletzt am Tag der Sitzung des Wirtschaftsförderungsausschusses, keine belastbare Finanzierungszusage vorlegen.
4. Die Linke fordert den Bürgermeister auf, den gefassten politischen Beschluss zu beanstanden. Das Gegenteil wäre richtig: Grund zur Beanstandung hätte der Bürgermeister dann gehabt, wenn der Ausschuss die Vergabe an diesen Investor, der seine Solvenz nicht hat nachweisen können, beschlossen hätte.
5. Das Verfahren ist transparent: Die Verkaufsabsicht, sowie die wesentlichen Entwicklungsziele (Einzelhandel, Wohnen, Ärztehaus) der Stadt für das Gelände sind seit März, also seit fast fünf Monaten, öffentlich bekannt. Weitere Bieter als die zwei bekannten gab es nicht. Der Wirtschaftsförderungsausschuss wurde in drei Sitzungen im März, Mai und Juli mit dem Thema befasst.
6. Seit März war auch bekannt, dass sich ein Supermarkt auf der Fläche ansiedeln will. Diese Ansiedlung wird durch einen Gutachter unterstützt. Selbstverständlich hat auch das Unternehmen eine gründliche Marktanalyse vorgenommen und sich danach für den Standort entschieden.
Bürgermeister Ulrich Roland abschließend: „Es stellt sich schon die Frage, warum CDU und Linke sich dafür einsetzen, das Gelände an ein Unternehmen zu vergeben, das keine belastbare Bankauskunft vorlegen kann? Hier wird billigend ein eventueller Schaden für Stadt in Kauf genommen. Der Ausschuss hat, wie auch die Lokalzeitung kommentierte, ‚eine gute Entscheidung getroffen, eine Entscheidung Richtung Zukunft.‘ ‚Mal eben‘ mehrere gute und solvente Investoren für ein Großprojekt zu gewinnen, ist kaum möglich. Wie schwierig das ist, zeigen unter anderem die Beispiele ‚Schlägel und Eisen‘ und Erlenkrug. Guten und seriösen Investoren, die derzeit beispielsweise die Projekte Hertie, P&C und Roter Turm entwickeln, gebühren Respekt und Dank. Gut, dass sich der Ausschuss für einen dieser seriösen Investoren entschieden hat!“
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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