SL Windenergie demonstrierte gegen "Stromlüge"

Klaus Schulze Langenhorst, Geschäftsführer der SL Windenergie, die erst kürzlich in Ellinghorst eine neue Windkraftanlage aufstellte, demonstrierte mit seinen Mitarbeitern in Berlin.
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  • hochgeladen von Annette Robenek

Am vergangenen Samstag hat die Windkraft-Branche in Berlin für mehr Aufklärung in der Strompreis-Debatte demonstriert. Auch das Team des Gladbecker Windenergieprojektierers SL Windenergie reiste mit acht Leuten nach Berlin, um die Branche zu unterstützen und ihre Stimme zu stärken:„Wir wollen gegen die bewusste Falschdarstellung und damit gegen die ‚Stromlüge‘ protestieren“, erklärt Gründer und Geschäftsführer Klaus Schulze Langenhorst seine Motivation.

„Wir müssen den Leuten klar machen, dass es nicht die erneuerbaren Energien sind, die den Strompreis derart verteuern.Die Preistreiber sitzen ganz woanders. Die Industrie-Befreiung und sinkende Strompreise treiben EEG-Umlage in die Höhe.“

Seiner Ansicht nach wälze die energieintensive Industrie, die von der Stromteuerung befreit sei, ein Viertel der Lasten auf den Verbraucher ab.
Klaus Schulze Langenhorst drängt hier auf Nachbesserung durch die Politik: „Es kann nicht sein, dass der kleine Verbraucher zur Kasse gebeten wird, während die Industrie verbilligten Strom bekommt“.

Kurioser Weise sei auch der Erfolg der erneuerbaren Energien verantwortlich für die Erhöhung: Da immer mehr regenerativ erzeugter Strom in die Netze eingespeist werde, sinke der Strompreis an der Börse.

Dadurch erhöhe sich die EEG-Umlage, weil sie sich im Wesentlichen aus der Differenz zwischen den Vergütungen der Anlagenbetreiber und den Erträgen, die die Stromnetzbetreiber mit dem erzeugten Strom an den Strombörsen erzielen, ergäbe.

Was der weitere Ausbau von Windanlagen an Land kostet, zeige selbst die EEG-kritische Studie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI): Das Forschungsinstitut hat errechnet, wie sich die Förderkosten durch den Zubau bis 2020 entwickeln würden – wenn das EEG in seiner heutigen Form bestehen bleibt.

Die Förderkosten für Onshore-Windenergie würden lediglich um rund zwei Milliarden Euro steigen. Das sind weniger als vier Prozent desgesamten EEG-Förderzuwachses von rund 59 Milliarden Euro, den das RWI für den Zubau erneuerbarer Energien bis 2020 errechnet hat.

Die „größte unmittelbare Kostenbelastung“, so das RWI, entstehe durch die Errichtung von Windparks vor deutschen Küsten: Mit 23 Milliarden verschlingt allein die Offshore-Windkraft rund 40 Prozent dergesamten zusätzlichen Förderkosten, die durch den Ausbau der Erneuerbaren bei gleichbleibender EEG-Regelung bis 2020 entstehen würden.

„Diese Kosten müssen nicht sein“,ist sich Klaus Schulze Langenhorst sicher.
„Windenergie an Land ist deutlich günstiger zu haben.Wir sparen viel Geldbeim Netzausbau und Standortpotentialist genug vorhanden. Darüber hinaus würden von dem Ausbau der Onshore-Windenergie Gemeinden und mittelständische Strukturen profitieren, so Schulze Langenhorst, nicht die Großkonzerne.

Autor:

Annette Robenek aus Gladbeck

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