Investoren planen nun mit einer Tagespflegeinrichtung anstelle eines AWO-Seniorenwohnheimes
"Schlägel & Eisen": Werden jetzt mehr Wohnungen gebaut?
Die offizielle Stellungnahme aus dem Rathaus ließ erwartungsgemäß nicht lange auf sich warten. Demnach bedauert die Stadt Gladbeck natürlich die Absage für den Bau eines AWO-Altenpflegeheims auf dem Gelände der früheren Schlägel & Eisen-Siedlung, sieht gleichzeitig die Neuentwicklung des Geländes der ehemaligen „Geistersiedlung“ im Zweckeler Norden aber absolut nicht in Gefahr.
Wie vom Willy-Brandt-Platz gemeldet wird, soll es an Stelle des geplanten Altenpflegeheims nach den Vorstellungen der Investoren nun eine Tagespflege geben. Hinzu kommt der positive Aspekt, wonach die Geldgeber außerdem prüfen, ob über die bisher vorgesehenen 25 öffentlich geförderten Wohnungen hinaus weitere Wohneinheiten geschaffen werden können. Hierzu hat es laut Stadt Gladbeck bereits Gespräche zwischen Stadt und Investoren gegeben. Und eben diese Lösung werde von der Stadt sehr wohl begrüßt.
Im Rathaus macht man auch keinen Hehl daraus, dass seit dem Herbst 2019 öffentlich bekannt geworden sei, dass die Verhandlungen zwischen der AWO und den Investoren schwieriger waren, als man ursprünglich erwartet hatte. Bis Anfang des Jahres 2020 sei der Stadt aber von beiden Seiten vermittelt worden, dass eine Lösung für die offenen Fragen gefunden werden könnte. Dies sei jetzt aber offenbar gescheitert.
In diesem Zusammenhang verweist die Stadt Gladbeck darauf, dass seit dem 1. August 2018 alle Betreiber von Altenpflegeheimen verpflichtet sind, mindestens 80 Prozent ihrer Plätze als Einzelzimmer anzubieten. Diese hätten in Gladbeck alle Senioreneinrichtungen bis auf zwei aufgrund des mehrjährigen Vorlaufes auch rechtzeitig umgesetzt. Die AWO indes habe diese Quote in Gladbeck und auch in anderen Städten des Kreises nicht erfüllt. Nun eröffne sich für die AWO die Möglichkeit, im Rahmen einer Pool-Lösung in einer Stadt im Kreis Recklinghausen ein neues Altenpflegeheim mit 80 Plätzen anzubieten. Seitens der Stadt habe man daher im Frühjahr 2018 erste Kontakte zwischen den neuen Eigentümern der Schlägel & Eisen-Siedlung und der AWO vermittelt, um dieses Altenpflegeheim eben in Zweckel zu realisieren.
Nun stehe leider fest, dass es in den vergangenen Monaten nicht gelungen sei, eine Einigung zwischen der AWO und den Investoren herbeizuführen. "Davon ist aber nicht die Realisierung des gesamten Baugebietes betroffen," betont die Stadt Gladbeck in einer Mitteilung an die Presse.
Weiter wird aus dem Rathaus gemeldet, dass die Bauanträge für die geplanten Wohnhäuser mit insgesamt rund 130 Wohneinheiten inzwischen vorliegen und voraussichtlich im Frühjahr genehmigt werden. Derzeit werde zwischen der Stadt und den vom Investor beauftragten Ingenieuren eine Planung für die Neugestaltung der Schlägel-und-Eisen-Straße nach Abschluss der Hochbauarbeiten erarbeitet.
"Positiv ist zu sehen, dass sich die Zahl der öffentlich geförderten Wohnungen nun erhöhen könnte," so die Stadt Gladbeck abschließend.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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