Planfeststellungsverfahren "A 52" stoppen: „Bürgerforum“ begrüsst Stadtratsbeschluss

Begrüßt als Vorsitzender des „Bürgerforum Gladbeck“ ausdrücklich den einstimmgen Stadtratbeschluss zum Thema „Planfeststellungsverfahren Autobahn A 52“: Matthias Raith. | Foto: Braczko
  • Begrüßt als Vorsitzender des „Bürgerforum Gladbeck“ ausdrücklich den einstimmgen Stadtratbeschluss zum Thema „Planfeststellungsverfahren Autobahn A 52“: Matthias Raith.
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Diese Aussage ist an Deutlichkeit nicht zu überbieten: Das Bürgerforum Gladbeck begrüßt den in der Sitzung vom 18. September 2014 mit breiter Mehrheit verabschiedeten Beschluss des Gladbecker Stadtrates zum Stopp des beabsichtigten Planfeststellungsverfahrens für den Teilabschnitt (Kreuz Wittringen) der A 52 auf Gladbecker Gebiet.

„Wir sind fest davon überzeugt, dass der Fernverkehr eine dritte Autobahn durch Gladbeck nicht braucht und dass die Mobilität der Menschen der Region besser und nachhaltiger ohne eine weitere Autobahn gesichert werden kann,“ führt Matthias Raith als Vorsitzender des „Bürgerforum Gladbeck“ in einer Presseerklärung aus.

Gladbecker Interessen nicht berücksichtigt

Der Rat der Stadt Gladbeck bezeichne, so Raith weiter, die Beschränkung der Planung auf das Wittringer Kreuz zu Recht als nicht akzeptabel, weil der Betrachtungsraum für die Gladbecker Bürger unzureichend sei und weil insbesondere die Interessen der Gladbecker, die nördlich der Autobahn A 2 leben sowie die Auswirkungen auf die Freizeitstätte Wittringen nicht berücksichtigt würden. „Die vernichtende Kritik des Stadtrates am Vorgehen des Landes sollte bei den Verantwortlichen in Land und Bund alle Alarmglocken schrillen lassen,“ meint Raith. „Sie sollten endgültig ihre Versuche aufgeben, die Autobahn in einem unfairen Verfahren gegen die Gebote der Umweltgerechtigkeit und gegen die Stadt Gladbeck durchzusetzen.“

Warnung vor weiterer „Salamitaktik“

Nach Ansicht des „Bürgerforums“ ist der Stadtratbeschluss schon deshalb als positives Signal zu sehen, weil sich die maßgebenden Vertreter der Stadt in Sachen A 52 erstmals seit dem Jahr 2009 wieder einmmütig positionierten. Der Bruch, der vor dem Ratsbürgerentscheid gegebenen Versprechen des Landes („Wir stellen die Planungen ein, wenn ich die Gladbecker gegen die A 52 entscheiden!“) zeige doch eindeutig, dass die Stadt nur mit großer Einigkeit die Chance habe, Gladbecker Interessen gegen die Übermacht von Bund und Land zu wahren.

Raith versichert, dass sich das „Bürgerforum“ auch künftig konstruktiv in alle Maßnahmen und Gespräche einbringen werde, die im Sinne einer fairen Mediation zwingend erforderlich seien. Bund und Land droht Raith damit, dass das „Bügerforum“ alle in Betracht kommenden demokratischen Hebel in Bewegung setzen werde, wenn Berlin beziehungsweise Düsseldorf gegen den im Ratsbürgerentscheid erklärten Willen der Gladbecker Bürger und gegen das jetzt mit dem Ratsbeschluss gesetzte, eindeutige und gut begründete Stoppzeichen weiterhin mit ihrer „Salamitaktik“ arbeiten würden.

Gespräche führen mit Behörden und Politikern

Auf jeden Fall wollen sich die „Bürgerforum“-Aktivisten kurzfristig, so wie es offenbar auch Bürgermeister Ulrich Roland vor hat, mit der Bitte an die handelnden Politiker und Behörden weden, das gesamte Vorhaben zu überdenken. Nur notfalls, so Raith, wolle man die Offenlegung der vollständigen Baupläne samt der dazu gehörenden gutachterlichen Einschätzungen zur Sicherheit des Betriebes und zur Abwendung von Gefahren für die Gesundheit der Menschen sowie der Umwelt fordern. „Sollte die langfristige Zielsetzung des Bundes nicht nur auf ein Teilstück, sondern auf eine Transitautobahn gerichtet sein, müsste dabei die gesamte Lücke der A 52, also auch die Querung der Stadt Essen, aus einem Guss betrachtet werden,“ fordert Matthias Raith abschließend.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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