"Soziales Bündnis" legt Antrag vor
Pläne für Bushaltestreifen auf der Humboldtstraße sorgen für heftige Kritik
Die Diskussion um Bushaltestreifen-Pläne für die Humboldtstraße halten an. Kritik an den Plänen äusserte die Fraktion "Soziales Bündnis" schon vor fast zwei Monaten und folgerichtig beantragt das "Soziale Bündnis" (BIG und DKP) nun für die nächste Sitzung des Wirtschaftsförderungs- und Bauausschusses der Stadt Gladbeck am Donnerstag, 5. Dezmber 2024, das Thema
"Parkplatzstreifen/Bushaltestreifen auf der Humboldtstraße"
auf die Tagesordnung zu setzen.
Diese Forderung wird wie folgt begründet: "In der Bürgerversammlung am 9. Oktober 2024 im Rathaus wurde sehr deutlich, dass die vorgelegten Umgestaltungspläne für den südlichen Randbereich der Humboldtstraße in Stadtmitte (Abbau von Parkplätzen zugunsten der Schaffung eines zusätzlichen Bushaltestreifens) bei den Anwohnern/Anliegern, Gastronomen und vor Ort praktizierenden Ärzten auf heftige Kritik stoßen. Noch im Verlaufe der Versammlung schlugen die anwesenden Vertreter der Fraktion "Soziales Bündnis" vor, die bisherigen Umgestaltungspläne noch einmal in die hierfür zuständigen Gremien der Stadt Gladbeck zurückzuüberweisen. Erfreut hat das "Soziale Bündnis" zur Kenntnis genommen, das in den Tagen nach der Bürgersammlung auch andere Parteien sich dieses Vorschlages angeschlossen haben."
Die Haltung der Antragsteller zu den von der Stadt Gladbeck und der Vestischen vorgelegten Umgestaltungspläne ist eindeutig: "Grundsätzlich lehnt die Fraktion "Soziales Bündnis" einen Abbau von Parkplätzen am südlichen Rand der Humboldtstraße ab. Nach Worten von Dr. Gödde (Mitbetreiber des Orthopädie-Zentrum Rhein-Ruhr) behandelt er mit seinen Kollegen in der Gemeinschaftspraxis viele Patienten, deren körperliche Mobilität sehr eingeschränkt ist und für die ein 50 Meter längerer Fußweg nicht zumutbar sei. Dr. Gödde spricht somit in erster Linie von den drei aktuell vorhandenen Behindertenparkplätzen unmittelbar vor dem Orthopädie-Zentrum Rhein-Ruhr. Und Herr Baumann (Betreiber des Hähnchen-Grillrestaurants) ließ verlautbaren, er werde den Betrieb, sollte der Parkplatzabbau realisiert werden, umgehend schließen. Herr Baumann verweist auf die hohe Zahl von Kurzzeit-Parker, die die Parkplätze nutzen, um im Hähnchen-Grillrestaurant ihre Speisen abzuholen."
Und die Antragsteller warten zugleich mit einem überraschenden sowie gleichzeitig ambitionierten Vorschlag auf: "Die Fraktion "Soziales Bündnis" fordert die schnellstmögliche Rückverlegung des "Zentralen Haltepunktes" von Humboldtstraße und Postallee zum Oberhof. In allen Nachbarstädten gibt es einen Zentralen Busbahnhof, was sich durchweg bewährt hat. Der "Zentrale Haltepunkt" in Gladbeck-Mitte wird den modernen ÖPNV-Anforderungen nur bedingt gerecht. So erstreckt er sich über die beiden genannten Straße, ist daher eher unübersichtlich. Für eine Rückverlegung zum ehemaligen Busbahnhof-Gelände "Oberhof" müsste die dort vorhandenen Infrastruktur natürlich ertüchtigt werden. Die bisherige Tiefgarage müsste verfüllt werden, um die Belastbarkeit der darauf liegenden Betonplatte deutlich zu stärken, damit deren Tragfähigkeit auf für schwere Linienbusse ausreicht. Vorteilhaft ist, dass die alten Bussteige bis heute erhalten geblieben sind und so nicht neu gebaut werden müssten. Gleiches gilt für eine öffentlich zugängliche Toilettenanlage, die an Humboldtstraße/Postallee gänzlich fehlt. Die aktuellen Oberhof-Neugestaltungspläne basieren bekanntlich darauf, dass die Deutsche Bahn Im Jahr 2027 mit den Arbeiten zur Neugestaltung des Haltepunktes Gladbeck-Ost (Regionalbahn 43 nach Dortmund) beginnen möchte. Wie unzuverlässig solche Terminzusagen der Deutschen Bahn sind, haben die Gladbecker schon am Bahnhof-West und aktuell bei der Modernisierung des Haltepunktes Zweckel erleben müssen. Von Vorteil wäre ein Busbahnhof Oberhof, weil sich dort bereits das Kundencenter der VESTISCHEN befindet und dort gibt es auch einen Pausenraum für Busfahrer mit dazugehörigen sanitären Anlagen. Bei der Nutzung des Pausenraumes am _Oberhof könnte die VESTISCHE die an der Humboldtstraße als Pausenraum angemietete Wohnung wieder kündigen, was eine Kostenersparnis im unteren fünfstelligen Bereich mit sich bringen würde."
Auch für den Fall eines weiter bestehenden Platzbedarfs an der Humboldtstraße ist das "Soziale Bündnis" gerüstet: "Sollte an der Humboldtstraße trotz der Reaktivierung des Busbahnhofes Oberhof der Bedarf für einen zusätzlichen Bushaltestreifen bestehen, sollte dieser Streifen an der nördlichen Seite der Humboldtstraße (vor der Christuskirche) angelegt werden. Sollte die dort zur Verfügung stehende Fläche nicht ausreichen, könnte man zusätzliche Freiflächen gewinnen, indem man den Goetheplatz-Tunnel verschließt und die Zu-/Abgänge auf der Nord- und Südseite der Humboldtstraße verfüllt. Dadurch würde man weitere Freifläche schaffen, die auch als zusätzlicher Parkraum genutzt werden könnte. Die Sperrung des Tunnels würde kaum Nachteile für Passanten und Radfahrer mit sich bringen, da der Tunnel kaum genutzt wird. Nicht ohne Grundgibt es auf der kurzen Humboldtstraße auf kurzer Distanz gleich drei Zebrastreifen. Eine Sperrung des Tunnels würde zudem gleich zwei positive Nebeneffekte mit sich bringen: Eine für illegale nächtliche Partys genutzt Location würde nicht mehr zur Verfügung stehen und gleichzeitig dürften die Beschwerden gestresster Anwohner über Lärmbelästigung wegen des fortwährenden Zündens von Feuerwerk-Körpern stark zurückgehen," ist dem Antragsschreiben zu entnehmen.
Auch über finanzielle Belange haben sich die Antragsteller Gedanken gemacht und haben eine Frage: "Wie hoch wären eigentlich die Einnahmeverluste für die Stadtkasse Gladbeck, wenn die Einnahmen aus der Bewirtschaftung der Parkplätze, die vernichtet werden sollen, nicht mehr gegeben sind?"
Abschließend demonstriert die Fraktion "Soziales Bündnis" Bügernähe: "Die Fraktion "Soziales Bündnis" fordert, dass aufgrund der geschilderten Situation alle betroffenen Anwohner/Anlieger, Gastronome, Gewerbetreibende und vor Ort praktizierende Ärzte zu der genannten Ausschusssitzung am 5. Dezember 2024 einzuladen sind. Wir betragen zudem, bei der Sitzung Dr. Gödde, Herrn Baumann und einem zuvor zu benennenden Anwohner/Anlieger Rederecht einzuräumen."
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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