Piratenpartei: Beobachtung der Ratsitzung 21.11.2013 - Haushaltsverabschiedung
Am Donnerstag dem 21.11.13 fand eine nicht ganz unbedeutende Ratssitzung
unserer Stadt statt, schließlich ging es um den Haushalt für das
kommende Jahr 2014. In Anbetracht der finanziellen Lage, in der sich
Gladbeck befindet, eine sehr ernstzunehmende Angelegenheit. Abgesehen
von aufheiternden Situationen wie zum Beispiel die Verwechslung der
Tagesordnungspunkte eines Ratsherren oder das Vergessen des
Bürgermeisters nach Gegenstimmung bei eine Abstimmung zu fragen, war es
leider eine von alteingesessenen Parteien geprägte Sitzung im
Politikstil 1.0, der so manchen Wähler zurecht desinteressiert und von
der Wahrnehmung einer wahren Bürgerbeteiligung abschreckt.
Anstatt sich parteiübergreifend konstruktiv dem zukünftigen Haushalt zu
widmen und zu versuchen gemeinsam für einen soliden Finanzstand
Gladbecks zu sorgen, provozieren sich die Vertreter der unterschiedlichen
Fraktionen auf Nebenschauplätzen. Einzelne zu vernehmende inhaltliche
Vorschläge, wie zum Beispiel eine Gewinnung von Biogas aus anfallenden
Grünabfällen der eigenen Stadt und der Nachbarkommunen zu Prüfen, werden
aller höchstens belächelt, sonst aber nicht weiter beachtet.
Daneben finden sich die ganz sturen Parteien wieder, die ohne einen
Blick an die Grenzen ihrer Grundsätze dauernd selbe Forderungen stellen.
So zum Beispiel die Soziale Liste mit Ihrer Ansicht die Einnahmen durch
Erhöhung der Gewerbesteuer zu steigern, um mit diesem Geld andere Ziele
umsetzen zu können. An solchen Punkten sei die Frage erlaubt, ob das
Geschehen um den Stärkungspakt in der Vergangenheit überhaupt verfolgt
wurde, schließlich wurden gerade die Gewerbesteuern heiß diskutiert und
auch nicht unerheblich angehoben.
Bei all dem Wischi Waschi fällt es schwer an einen schön
gerechneten Haushalt zu glauben. Dem Bürger ist es auch nur schwer
möglich die Sachlage, mit dem ihm zugänglichen Informationen mit
angemessenem Aufwand, zu überprüfen. So stehen Punkte wie nicht
berücksichtigte Kosten für die Beseitigung bestehender
Schadstoffabfälle, eine nicht angemessener Einfluss des Wertes der
RWE-Aktien, abnehmenden Gewinnausschüsse der Sparkasse und die
Tatsächliche Entwicklung der Zahlen Angestellter im Rathaus und bei der
Stadt im Raum.
Die Mehrheitsparteien präsentieren den Haushaltsplan hingegen sehr
positiv und bringen Punkte wie eine Bereitstellung von Geldern für den
Umbau des Bahnhofs-Ost und eine Aufwertung des städtischen Museums vor.
Gerade beim ersten Thema ist kritisch zu beäugen welche Stellung die
Bahn im Punkt Modernisierung der Haltestelle einnimmt. Lediglich grünes
Licht für Arbeiten geben und finanzielle Belastungen an eine Kommune
abgeben kann nicht im Sinne des Erfinders sein, da es sich bei Bahnhöfen
immer noch um Eigentum einer privatwirtschaftlichen Gesellschaft handelt.
Leider müssen wir als Piraten an dieser Stelle mitteilen, dass wir auf
Grund unserer zeitlichen Ressourcen die Sitzung des Haupt und
Finanzausschusses nicht verfolgen konnten und so nur der Blick auf die
Ratssitzung bleibt.
Zu guter Letzt wollen wir noch erwähnen, dass auch wir den Rücktritt des
Bürgermeisters und somit wegfallende Kosten für eine reine
Bürgermeisterwahl begrüßen. Möchten aber auch anmerken, dass es neben
diesem positiven finanziellen Effekt weitere günstige Nebeneffekte für
den Bürgermeister und seine Partei existieren, so bleibt der SPD die
Finanzierung für einen zusätzlichen Wahlkampf erspart und man beugt, je
nach Entwicklung der Stärkungspakt-Situation, eventuellen politisch
kälteren Zeiten vor.
Dies sind die Aufzeichnungen der anwesenden Mitglieder der Piratenpartei Gladbeck, hier eingestellt, aber nicht geschrieben von Thomas Weijers
Autor:Thomas Weijers aus Gladbeck |
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