Piraten: Aufruf an Gladbecker Kaufleute und Gastronomen – Offenes Internet durch Freifunk

Offenes Internet in der Innenstadt für jeden schlagen die Gladbecker Piraten in ihrem Programm vor, um nicht auf öffentliche oder kommerzielle Angebote zu warten, bieten die Gladbecker Piraten private bürgerschaftliche Lösungen an. Freifunk heißt die Lösung und bietet die Möglichkeit private und geschäftliche Internetzugänge, durch spezielle Zugangspunktrouter sicher für die eigenen Daten und unabhängig vom eigenen Netzwerk für Dritte kostenfrei zu öffnen. (

Video zum Thema Freifunk )

„Wir leben in einer Wissensgesellschaft in der ein freier und dauerhafter Zugang zum Internet, zur Basis des täglichen Lebens geworden ist. Man kann auf die Reaktionen schwerfälliger Verwaltungen warten oder durch private Initiativen stabile dezentrale Netze aufbauen. Jeder kann mitmachen Privatleute, aber ganz besonders in der Innenstadt auch die Kaufleute und Gastronomen“ so Thomas Weijers, Bürgermeisterkandidat der Piratenpartei.

Die Kaufleute und Gastronomen sehen die Piraten gerade in der Innenstadt in einer besonderen Position und Verantwortung „Die Schaffung freier Hotspots steigert die Attraktivität der Innenstadt sowohl für den Einzelhandel, aber besonders auch der Cafes und Restaurants“ führt Thomas Weijers aus.

Aber auch die Stadtverwaltung sehen die Piraten in der Pflicht, sowohl das Rathaus also auch die kleines Büros wie das Drop Out, Kinderzimmer, Stadtteilbüro etc. könnten ein Freifunknetz in der Innenstadt mit unterstützen.

Wie das geht? Durch die Mitgliedschaft im Verein Freifunk NRW e.V. und einer Mitgliedsgebühr von 20 € im Jahr, erhält jedes Mitglied einen speziellen Router der den privaten oder geschäftlichen Internetzugang splittet und für Jedermann öffnet. Hierdurch öffnet sich auch ein großes dezentrales Netzwerk, in dem unabhängig vom eigentlichen Internetzugang Angebote geschaffen werden können. Der zusätzliche Router baut ein Netzwerk auf, dass komplett unabhängig vom PC und anderen Geräten des heimischen Internetanschlusses läuft. So wird eine Hackersicherheit als auch Sicherheit vor der Störerhaftung geboten.

Die Piraten hoffen langfristig auf einen flächendeckenden Freifunk nicht nur in der Innenstadt, durch die Teilnahme vieler Bürger, Vereine und Gewerbetreibender auch in allen anderen Stadtteilen und Schulen.

„Ein kleiner finanzieller Einsatz für den Einzelnen, der eine große positive Wirkung für alle Besucher der Innenstadt haben kann“ schließt Pirat Thomas Weijers den Aufruf der Piratenpartei für ein Freifunk Netz in Gladbeck ab.

Mehr Informationen unter www.freifunk-nrw.de oder auch www.freifunk.net

Autor:

Thomas Weijers aus Gladbeck

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5 Kommentare

Wolfgang Kill aus Gladbeck
am 01.05.2014 um 11:00

Hier ist wohl generell gemeint
und nicht punktuell;

Und wo ?
gibt es Datensicherheit ?

siehe NSA u.v.a.m. !
Das sind doch mal Wunschträume gewesen.

( selbst unsere Kanzlerin hat sich dem gebeugt ! )

das ist m. pers. Meinung !

Thomas Weijers aus Gladbeck
am 01.05.2014 um 13:21

Der Betrieb von Freifunk kollidiert mit keiner Gesetzgebung und wird an vielen Stellen umgesetzt.

Die Fragen die hier aufgeworfen werden, spalten sich ja in zwei Richtungen.

1. Die Perspektive des Nutzers

Bei jedem öffentlichen Hotspot, ob von der Telekom, McDonalds, Stadt Bücherei, Base etc., muss ich mir als Nutzer die Frage stellen, sind meine Daten da sicher und wie nutze ich den Hotspot. Vertrauliche Bankgeschäfte, Ebay Transaktionen etc. mache ich persönlich, z.B. nie über einen Hotspot egal von wem er betrieben wird.

Google suchen zum Vergleich von Angeboten oder einfache Socialmediaaktivitäten, nutze ich durch aus über jeden Hotspot.

Hier geht es also immer um Nutzerverantwortung, wie immer wenn ich das Netz nutze.

2. Die Perspektive desjenigen der seinen Anschluss öffnet

Es geht hier um kein Betreiben einer eigenständigen Internetdienstleistung, viel mehr werden bestehende Dienstleistungen für dritte geöffnet. Der Datentransfer des Hotspots, den ich per Freifunk über meinen Internetanschluss dritten zur Verfügung stelle wird aber durch meine Leitung in einen Server von Freifunk e.V. geleitet, dort verschlüsselt etc.. Die Störerhaftung verliere ich aus diesem Grund und habe keine Einschränlungen zu befürchten.

Die letzte Perspektive, immer haben öffentliche Internetangebote die Möglichkeit durch Kriminelle missbraucht zu werden. Dies ist auch bei den bestehenden im vorherigen Kommentar genannten Angeboten möglich.

Freifunkt hat aber den Vorteil für den Nutzer, dass es sich um ein nicht kommerzielles Angebot handelt. In dem er nicht dauernd analysiert wird und sein Verhalten gespeichert. In dem seine Bewegungen durch eine Innenstadt, nicht für Marktforschungszwecke ohne Wissen missbraucht werden können. All dies ist bei den von Ihn genannten Angeboten der Telekom oder McDonalds möglich (Ausdrücklich unterstelle ich das diesen Anbietern nicht!!). Möglich bei dieser Art von Hotspots ist es auch, zu steuern welche Informationen ich überhaupt erhalten kann (Anbieterkontrolle).

Freifunk durch seinen dezentralen Aufbau, erlaubt den Grundgedanken des Netzes aufrecht zu erhalten, sich frei zu bewegen und frei Informationen zu erhalten.

Marc Kasper aus Gladbeck
am 01.05.2014 um 22:42

Wenn ich die Diskussion hier lese entsteht bei mir der Eindruck, dass diverse Missverständnisse im Raum stehen.

1. Es fehlt anscheinend an technischem Detailwissen. (Verschlüsselung, Datenspeicherung, dezentrales Netz, etc.)

2. Die Zugänge der erwähnten Unternehmen sind nicht offen und frei im Sinne der Freiheit beim Freifunk. Man darf kostenfrei nicht immer mit dem Frei bei einer Bereitstellung von Informationen und Ressourcen setzen. Hier wird eher von einer Kultur mit einem besonderen Freiheitsgedanken gesprochen, der irgendwann mal im OpenSource Umfeld entstand und heute mit Themen wie OpenData und OpenGovernment Einzug in die Politik und Verwaltung erhält. Mit OpenEducation begeht dieser Gedanke im Bildungsbereich einen neues Feld und es werden in Zukunft sicherlich viele weitere Sektoren folgen.

3. Freifunk steht nicht im Konflikt mit bestehenden Gesetzen, sonst würde es diese Bewegung nicht geben, da der Betrieb eine Straftat wäre und von Ermittlungsbehörden entsprechend verfolgt würde. Ganz im Gegenteil sind die Nutzer solcher Netze zur Einhaltung der Gesetze angehalten!

4. Ich verstehe die Sorge, dass böse Menschen ein bestehendes Freifunk Netzwerk für illegale Zwecke missbrauchen könnten, kann diese Argumentation aber nicht teilen. Menschen mit der notwendigen kriminellen Energie werden immer Straftaten begehen. Hier gibt es genügen technische Möglichkeiten seine identität zu verschleihern. Das Abschalten bzw. den Aufbau eines Netzes erst gar nicht anzugehen ist daher definitiv der falsche Weg. Der nächste Schritt wäre dann, dass das Internet abgeschaltet wird und danach finden weitere Einschränkungen im analogen Lebensstiel statt. Wo endet diese Spirale?

Anstatt nur über mögliche Gefahren zu sprechen würde ich lieber über die andere Seite der Medaile reden. Es stellen sich die Fragen, warum bieten die großen Global Player ihren Kunden einen Internetzugang? Warum ist es in anderen Ländern Gang und Gebe, dass auch kleine Geschäfte Hotspots anbieten? Kann die Idee eines Freifunk nicht einen positiven Effekt für die Gastronomie und Einzelhändler in Gladbeck und somit für die gesamte Stadt haben? Ich bin fest davon überzeugt, dass Personen mit dem Angebot eines WLAN gebunden werden können. Die Mehrheit der Smartphonebesitzer wird diesen Service nutzen und zuschätzen wissen. Aber nicht nur die "Jungend" wird sich an solch einem Netz erfreuen, gerade in den Sommermonaten genießen Geschäftsleute z.b. das Schreiben einer E-Mail an freier Luft in einem Café anstatt im Büro.