70 Prozent der Gladbecker Wahlberechtigten gingen nicht zur "Stichwahl"
Nichtwählern den Mund verbieten?
Ein Kommentar
Das Wahljahr 2020 ist endgültig zu Ende, wobei die Gladbecker Ergebnisse der Stichwahlen am Sonntag keine Überraschungen mehr brachten.
Eine (peinliche) Überraschung gab es aber doch: Bei der Bürgermeisterwahl nahmen nur 29,99 Prozent aller Gladbecker Wahlberechtigten ihr Wahlrecht in Anspruch, bei der Landratswahl waren es lediglich 0,05 Prozent mehr. Dabei zeigen sich viele Gladbecker ja ansonsten sehr wohl politisch interessiert, kritisieren und mäkeln gerne herum. Und besonders in den so genannten "Sozialen Netzwerken" werden auch gerne deftige und nicht selten auch beleidigende Bezeichnungen genutzt.
Leider gibt es kein öffentlich einsehbares Verzeichnis, aus dem hervorgeht, welche Gladbecker am Sonntag ihre Stimmen abgegeben haben. Dann könnte man ja auch herausfinden, wer zum Wahl-Boykottierer geworden ist.
Und eben diesen Wahl-Boykottierern könnte man für die nächsten Jahre dann jegliche Meinungsäußerung untersagen. Leider wird dies aber ein Wunschtraum bleiben.
Obendrein hat die geringe Wahlbeteiligung auch wieder die Diskussion um die Sinnhaftigkeit von Stichwahlen und die damit verbundenen Kosten angefeuert. Aber das ist ein anderes Thema...
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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