Stadtbaurat Dr. Kreuzer verweist auf bereits durchgeführt und noch anstehende Maßnahmen
Nach vernichtendem Fahrrad-Klimatest-Ergebnis verspricht die Stadt Gladbeck Besserung
Gladbeck. Das war für die Verantwortlichen im Rathaus ein echter "Schlag ins Gesicht": Der "ADFC" hat bei seinem Fahrrad-Klimatest der Stadt Gladbeck kein gutes und sogar ein schlechteres Zeugnis als bei der letzten Befragung ausgestellt.
Das Gladbecker Ergebnis gehöre aber noch zu den besseren im Ruhrgebiet, so die Einschätzung der Verwaltung. Doch werde das Ergebnis nicht dem Anspruch gerecht, den sich Gladbeck als fußgänger- und fahrradfahrerfreundlichen Stadt selbst stelle. Das schlechte Ergebnis sei bedauerlich, zeige aber auch die wachsende Bedeutung des Radverkehrs und die damit einhergehenden steigenden Ansprüche der Radfahrerinnen und Radfahrer, führt die Stadt Gladbeck in einer Mitteilung aus. Und so habe auch der örtliche ADFC die Forderung gestellt, wonach die Stadt dem Radverkehr mehr Bedeutung beimessen und die Anliegen der Radfahrer ernst nehmen müsse.
Am Willy-Brandt-Platz ist man der Auffassung, dass man diese Forderung aktuell aber schon erfüllt. So seien in den letzten Jahren zahlreiche Maßnahmen zum Ausbau und zur Verbesserung der Radverkehrssituation angestoßen worden, seien zum Teil auch schon umgesetzt, würden sich derzeit in der Umsetzung befinden oder seien aktuell in Planung.
„Im letzten Innenstadtausschuss haben wir die laufenden Erweiterungen der Fahrradstellplätze in der Innenstadt vorgestellt“, nennt Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer eine ganz aktuelle Maßnahme. Im nächsten Planungsausschuss werde ein umfangreiches Rad- und Fußwegeprogramm im Rahmen von Erneuerungs- und Neubaumaßnahmen vorgestellt, aus dem erste Projekte bereits Ende 2018 umgesetzt worden seien, wie im Zweckeler Wald an der Rottenburgstraße oder an der Musikschule zwischen der Marcq-en-Baroeul-Straße und Schultenstraße. Weitere Maßnahmen sollen in Kürze folgen. „Das Investitionsvolumen ist deutlich sechsstellig“, verspricht Dr. Kreuzer. Hierfür werde die Stadt Gladbeck unter anderem die vom Rat im Rahmen der letzten Haushaltsberatungen zusätzlich bereitgestellten Mittel verwenden.
Hinzu kommen soll ein Radverkehrskonzept mit einer umfangreichen Bestandsanalyse, Netzkonzeption und Maßnahmenprogramm, das durch ein externes Büro erarbeitet wurde und für die nächsten Jahre handlungsleitend sein soll. Das Radverkehrskonzept soll am 15. Mai wird in einem abschließenden Bürgerforum im Ratssaal das Radverkehrskonzept vorgestellt werden. „Hier hat jeder Bürger die Möglichkeit, auch noch seine eigenen konkreten Vorschläge einzubringen“, so Dr. Kreuzer. Der politische Beschluss über das Konzept soll anschließend gefasst werden. Zahlreiche kleinere und einfache Sofortmaßnahmen aus dem Konzept sind nach Angaben des Stadtbaurates bereits umgesetzt oder in Umsetzung, wie zum Beispiel die Verbesserung der Beschilderungen, die Entfernung von Hindernissen an mehreren Stellen im Stadtgebiet oder die geplante Markierung von Radfahrerfurten an Kreuzungen.
„Unabhängig davon werden wir uns mit den Umfrageergebnissen des Rad-Klimatests auseinandersetzen und konkrete Maßnahmen für die einzelnen Kritikpunkte festlegen - soweit sie nicht schon im Radverkehrskonzept enthalten sind oder nicht ohnehin schon als Themen auf unserer Agenda stehen“, versichert Dr. Kreuzer. Dazu sollen dann auch die Aspekte zählen, die nicht mit baulichen Maßnahmen einhergehen, zum Beispiel die regelmäßige Reinigung der Radwege von Herbstlaub und Schnee, die gemeinsam mit dem ZBG verstärkt angegangen werden soll. „Hier streben wir eine stärkere Priorisierung der Radwegereinigung an“, erklärt Dr. Kreuzer. Auch das Parken auf Radwegen und schlecht eingerichtete Baustellen Dritter sollen offensiver angegangen werden, um eine Verbesserung für Radfahrer zu erzielen.
Dr. Kreuzer hat denn auch ein ganz bestimmtes Ziel vor Augen: „Unser Anspruch ist es, beim nächsten Rad-Klimatest wieder besser abzuschneiden!“
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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