Nach Insolvenz der Baufirma: Müssen Buschfortweg-Anwohner in Gladbeck-Mitte nun für Straßenbau mitzahlen?
Gladbeck. In die nächste Runde geht es betreffs des Straßenbaus im Neubaugebiet "Busfortsweg" in Stadtmitte.
Bekanntlich gab es schon seit Jahren auf dem Areal nahe der Bottroper Straße Probleme für die Anwohner in ihren neuen Häusern. Die Probleme gipfelten schließlich im Februar 2017 in der Insolvenz der Oberhausener Firma Bangel, die als privater Bauträger das neue Baugebiet auf dem ehemaligen Gelände der Firma Buschfort entwickeln wollte. Die betroffenen Käufer fühlten sich schlichtweg im Stich gelassen. Denn mit der Insolvenz war die weitere Entwicklung des Baugebietes in Frage gestellt. Knapp ein Jahr zuvor hatte die Stadt Gladbeck die Firma Bangel noch dazu bewegen können, die Beleuchtungsmasten in dem Neubaugebiet zu setzen, um anschließend auch endlich die Baustraße zu asphaltieren. Nach Angaben der Stadt Gladbeck habe die Baufirma aber erst "auf Druck" reagiert.
Neue Privatinvestoren gefunden
Nun gibt es neue Bewegung in dem Baugebiet. Auf dem großen Grundstück im hinteren Bereich des Buschfortweges will nun ein neuer privater Investor ein Wohnhaus für Demenzkranke errichtet. Geplant ist dort weiterhin die Bau von Miet- und Eigentumswohnungen im Rahmen des gültigen Bebauungsplanes. Darüber hinaus wurden die letzten freien Wohngrundstücke im vorderen Bereich des Baugebietes an einen anderen privaten Investor verkauft.
Allerdings hat der Insolvenzverwalter der Firma Bangel die Stadt zwischenzeitlich auch darüber informiert, dass er den endgültigen Ausbau der Straße Buschfortweg nicht durchführen werde. Dazu hatte sich die Firma Bangel eigentlich vertraglich verpflichtet. Auf diese Entwicklung hat die Stadt Gladbeck nun reagiert. Dies auch, um die Erschließung im Interesse der Anwohner sicher zu stellen. Demnach wird die Stadt Gladbeck, nachdem alle Grundstücke bebaut wurden, die Straße selbst ausbauen. Außerdem wird die Stadt die jetzige Privatstraße als öffentliche Straße übernehmen. Damit ist die Stadt künftig auch zuständig für die Unterhaltung.
Stadt hat Anwohner bereits informiert
Die Kosten für die Errichtung der Straße dürfen aber nicht der Allgemeinheit angelastet werden. Dies ist rechtlich nicht zulässig. Für die Anwohner bedeutet dies nun, dass sie sich an einem Teil der Ausbaukosten beteiligen müssen. Zwar hat die Firma Bangel gegenüber der Stadt als Sicherheit für die Durchführung des Straßenausbaus eine Bankbürgschaft gestellt. Aufgrund der zwischenzeitlich gestiegenen Baukosten kann aber nicht garantiert werden, dass diese Bürgschaft ausreicht, um alle Kosten abzusichern.
Die Anwohner wurden vor wenigen Tagen durch Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer, Rechtsamtsleiter Dr. Guido Hüpper und Gerd Frohne von der Erschließungsbeitragsstelle über diese Entwicklung informiert. „Natürlich wurde die Nachricht von den Anwohnern kritisch aufgenommen, aber wir konnten viele Fragen beantworten und am Ende wurde aus dem Publikum ausdrücklich ein Dank an uns für die Information und unser transparentes Vorgehen geäußert“, versichert Stadtbaurat Dr. Kreuzer.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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