Neubau soll auch Übernachtungsmöglichkeiten für Jugendliche bieten
Moscheeverein plant im Gladbecker Süden ein "Bildungszentrum"
Der Gladbecker Stadtsüden soll bald ein weiteres Bildungsangebot erhalten: Das Verein "Interkulturelles Bildungszentrum Gladbeck" (IBG) plant den Bau einer Bildungseinrichtung an der Roßheidestraße in Brauck.
Wie aus dem Rathaus gemeldet wird, sollen in dem Neubau Plätze für etwa 30 Jungen und Mädchen des Vereins entstehen. Die Jugendlichen werden im Alter zwischen 12 bis 18 Jahren sein, im Bildungszentrum wird es auch Übernachtungsmöglichkeiten geben.
In dem neuen Gebäude, das auf einer Fläche von rund 1.100 Quadratmetern zwischen der Roßheideschule und dem Paulus-Kindergarten der Evangelischen Kirche gebaut wird, soll zukünftig schwerpunktmäßig an den Wochenenden Bildungsbetrieb stattfinden. Zum Programm sollen schulische Nachhilfe, Freizeitangebote und auch religiöse Unterweisung gehören.
Dazu Rainer Weichelt, Erster Beigeordneter: „Hier wird zukünftig Integration durch Bildung geschehen. Wir arbeiten vertrauensvoll mit dem Verein zusammen und wollen hier ein Stück Gladbecker Zukunft gestalten.“
Nach Angaben des "IBG" sollen in dem Bildungszentrum ausschließlich in Deutschland ausgebildete Imame tätig sein. Der Verein, der übrigens anerkannter Träger der Jugendhilfe ist, will außerdem Sprachkurse für Geflüchtete anbieten.
Die Stadt Gladbeck selbst plan den Abschluss eines Erbpachtvertrages mit "IBG". Der Bau des zweieinhalb geschossigen Bildungszentrums wird aus Eigenmitteln des Vereins bezahlt. Baubeginn soll Ende des Jahres 2020 sein, eröffnen könnte das Zentrum im Sommer 2022.
Den Verein "Interkulturelles Bildungszentrum" mit Hauptsitz an der Breuker Straße gibt es in Gladbeck seit 1976. Es ist damit der älteste Gladbecker Moscheeverein. Der Verein legt Wert darauf, dass er unabhängig vom türkischen Staat und von Parteien arbeite. "IGB" ist Mitglied im Dachverband VIKZ (Verband islamischer Kulturzentren e.V.).
In der politischen Landschaft in Gladbeck haben die bekanntgewordenen Pläne für Unruhe gesorgt. Die meisten Parteien stehen den Plänen offenbar nicht sonderlich positiv gegenüber und beschweren sich darüber, dass die Stadt Gladbeck nicht schon zu einem früheren Zeitpunkt über die Pläne informiert hat. Erste - eher spärliche - Informationen gab es unter dem Tagesordnungspunkt "Mitteilungen der Verwaltung" in der jüngsten Sitzung des "Integrationsrates" am 12. Februar.
Für Bürgermeister Ulrich Roland ist diese Kritik "nachvollziehbar". Daher wird sich der Punkt "Geplante Bildungseinrichtung des Interkulturellen Bildungszentrums Gladbeck e.V." auch auf der Tagesordnung der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Montag, 17. Februar, wiederfinden.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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