Moschee: Deutliche Worte vom Gladbecker Integrationsrat

- Deutliche Worte findet der Vorsitzende des Integrationsrats, Bahtiyar Unlütürk, zu der Diskussion um den Verkauf der Taubenhalle an den Marokkanisch-Islamischen Kulturverein.
- hochgeladen von Annette Robenek
In einem Offenen Brief an Bürgermeister Ulrich Roland und an die Gladbecker Ratsfraktionen äußert sich Bahtiyar Ünlütürk, Integrationsratsvorsitzender des Stadt Gladbeck, zum Kauf der Taubenhalle an der Haldenstraße durch den Marokkanischen Kulturverein.
In dem Schreiben dankt Unlütürk dem Bürgermeister und dem Dezernenten Rainer Weichelt für ihren persönlichen Einsatz gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Rechtsextremismus sowie den Parteien im Rat, die keinen Zweifel an der Legimität des Kaufvertrags geäußert hätten.
Den zweifelnden Ratsmitgliedern gibt er mit auf den Weg, dass demokratische Volksparteien eine Verpflichtung gegenüber der gesamten Stadtgesellschaft hätten und appelliert, kein rechtes Gedankengut in den Parteien zuzulassen.
"Braune" kommen nicht nur in Springerstiefeln
Weiter schreibt Unlütürk: „Ein bestimmter Teil der Bürger, die sogenannte schweigende Mehrheit, hat schlicht und ergreifend keine Lust, sich zu öffnen und im 21. Jahrhundert anzukommen. (...) Die Bürger bestehen aber nicht nur aus Menschen mit deutschen Vorfahren, sondern auch den Menschen, die hier leben, die hier geboren und aufgewachsen sind und die ihre Steuern zahlen. Ich kann nur sagen, dass, was in den letzten Tagen in meiner Stadt passiert ist, zeigt bemerkenswert offen, dass die „Braunen“ nicht nur in Springerstiefeln daherkommen.“
Die eigentlichen Brandstifter in der Gesellschaft seien aber diejenigen, die in „Kaschmir-Sakkos“ kommen und deren Fremdenfeindlichkeit mit einem intellektuellen Mantel bedeckt sei.
Ohne Angst verschieden sein können
„Eine Gesellschaft ist nur dann solidarisch und menschlich, wenn man ohne Angst verschieden sein kann“, zitiert Unlütürk Adorno und schließt seinen Brief: „Ich denke, dass die Grundlage für das friedliche Zusammenleben aller in dieser Stadt das Grundgesetz, unsere Verfassung und unsere Rechtsordnung sind. Dieses muss von allen akzeptiert und gelebt werden.“
Autor:Annette Robenek aus Gladbeck |
14 Kommentare