Mindestlohn auf 12 Euro anheben? Bitte noch mal genauer nachdenken!

Die SPD buhlt um die Gunst des Wahlvolkes. In Gladbeck ebenso wie auf Bundesebene. Und da kommen Vorschläge wie "Hartz IV abschaffen" und "Erhöhung des Mindestlohnes auf 12 Euro" beim Volk sicherlich gut an.

Grundsätzlich ist es zu befürworten, wenn auch Gladbecker, die nur ein geringes Einkommen haben, über mehr Geld verfügen. Doch die Sache mit dem 12 Euro-Mindestlohn sorgt auch für Diskussionen bei Arbeitnehmern, die schon seit Jahren ihren erlernten Beruf ausüben. Verkäufer/innen und Friseure/innen fühlen sich mächtig "auf den Schlips" getreten, denn sie liegen nach ihrer mehrjährigen Ausbildung und danach folgenden Berufsjahren nicht selten unter der 12-Euro-Stundenlohn-Grenze. Ähnlich sieht es in der Gastronomie aus.

Ein Mindestlohn von 12 Euro ist eine schöne Sache. Wenn denn auch die Stundenlöhne in bisher eher schlecht bezahlten Berufen ebenfalls deutlich angehoben werden.

Ansonsten wird der ohnehin schon vorhandene Personal- und Nachwuchsmangel in den genannten Berufsbildern noch größer! Denn warum sollen junge Menschen eine bis zu drei Jahre dauernde Ausbildung mit dazugehöriger finanzieller Vergütung auf sich nehmen, wenn sie anschließend ja ohnehin nur bestenfalls den Mindestlohn erhalten? Da ist es finanziell doch viel reizvoller, ohne Berufsausbildung sofort ins Berufsleben einzusteigen, um von Beginn "Kasse zu machen".

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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