Steinstraße 72-Nachbarn demonstrierten
Lautstarker Protest
Also, Untätigkeit kann man den Nachbarn des Problem-Hochhauses Steinstraße 72 nun wirklich nicht vorwerfen. So versammelten sich rund 50 Butendorfer vor dem Beginn der jüngsten Sitzung des Stadtrates auf dem Willy-Brandt-Platz, um ihrem Unmut Luft zu machen, um auf die Probleme vor ihrer Haustüre hinzuweisen.
Da machten sie Krach, keineswegs nur mit Trillerpfeifen, die rund 50 Anwohner der Stein-, Schacht-, Stallhermstraße sowie der angrenzenden Siedlung, die vor der Ratssitzung am Donnerstag auf dem Willy-Brandt-Platz einen Infostand aufbauten. Sie spielten auch lautstark Tonaufnahmen von den abendlichen Feiern ab und zeigten auf Lärmmessgeräten die hohen Dezibelzahlen.
Nicht nur die Bürgermeisterin Bettina Weist, auch die Ratsfrauen und Ratsherren der Gladbecker Parteien schauten sich Bilder an von dem Unrat, den die Bewohner des Problem-Hochhauses auf dem Grundstück verteilten. Ralf Rauschmann, einer der Organisatoren, brachte zur Ansicht gleich einen kleinen Müllberg mit. "Dieser Dreck" so eine Anwohnerin, "landet auch bei uns im Garten". Eine weitere Nachbarin berichtete von anderen Lärmentwicklungen: "Kaum sind die Kinder im Bett, rattern "mitgenommene Einkaufswagen" nach dem Geschäftsende der Supermärkte über die Straßen Richtung Hochhaus.
Für die CDU reichte der Ratsherr Christopher Kropf einen Antrag in die Ratsversammlung ein, in dem die Verwaltung beauftragt werden soll, Kontakt mit den Fachbehörden der Nachbarstädte Gelsenkirchen und Essen sowie der Polizeipräsidentin aufzunehmen, um weitreichendere Maßnahmen zu beschließen. Weiterhin soll die Verwaltung das Landesinnenministerium um Unterstützung bitten, da sich die Situation bisher nicht verbessert hat.
Jedenfalls fand die Bürgerinitiative mit ihrer Aktion viel Aufmerksamkeit und hat somit den Druck auf Politik, Polizei und Verwaltung noch einmal deutlich verstärkt.
Text Peter Braczko
Autor:Lokalkompass Gladbeck aus Gladbeck |
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