Recklinghäuser Kreistag unterstützt Angebot
Landrat Bodo Klimpel sichert polnischem Partnerkreis Wodzislaw Hilfe zu
Über 200.000 ukrainische Flüchtlinge sind seit Beginn der russischen Angriffe aus ihrem Land über die Grenze nach Polen geflohen. Die polnische Regierung und ihre Kommunen tun aktuell ihr Möglichstes, um den geflüchteten Menschen zur Seite zu stehen. Eine Region: der Kreis Wodzisław, seit über 20 Jahren Partnerkreis des Kreises Recklinghausen.
Landrat Bodo Klimpel und Wodzislaws Landrat Leszek Bizon tauschten sich auf Initiative Klimpels am Montag, 28. Februar, per Videokonferenz zur Situation in der Ukraine sowie zum Flüchtlingsstrom nach Polen aus. Im Mittelpunkt stand dabei die Zusage des Kreises, den polnischen Partnerkreis auf jede erdenkliche Art zu unterstützen. "Partnerschaft hat viel mit Freundschaft zu tun. Und Freunde helfen einander", brachte Landrat Bodo Klimpel es auf den Punkt. "Wenn wir euch irgendwie helfen können, lasst es uns wissen."
Dieses Angebot nahmen Bizon und sein Stellvertreter, Tadeusz Skatula, dankend an. Man freue sich sehr über die Initiative des Kreises Recklinghausen.
200 Flüchtlinge auf Gemeinden aufgeteilt
Noch sei keine Hilfe vonnöten, der Kreis, der etwa 250 Kilometer von der Grenze entfernt liege, habe aktuell etwa 200 Flüchtlinge aufgenommen und auf seine Gemeinden aufgeteilt. Diese seien von Familien aufgenommen worden oder in Hotels untergebracht. Man habe aber "keine Vorbehalte, sich an den Kreis Recklinghausen zu wenden, sollte Hilfe benötigt werden".
Militär hält sich an den Grenzen bereit
Anders sähe es in den Grenzregionen Polens aus. Die Landräte berichteten von Militär, das sich an den Grenzen bereithalte, von immer mehr ukrainischen Männern, Frauen und Kindern, die voller Angst ihr Land verließen. Eine hochschwangere Frau habe kurze Zeit später in einem Krankenhaus in Wodzislaw entbunden.
"Was wir deutlich spüren, ist die unbegrenzte Hilfsbereitschaft" Landrat Leszek Bizon.
"Was wir deutlich spüren, ist die unbegrenzte Hilfsbereitschaft", so Bizon.
Landrat Bodo Klimpel beschrieb die Lage in Deutschland, berichtete von vielen Menschen, die im Kreis Recklinghausen, im Ruhrgebiet und vielen weiteren Städten Deutschlands auf die Straße gehen, Mahnwachen abhalten und so ihre Solidarität mit dem ukrainischen Volk deutlich machen. "Wir haben in den letzten Tagen Dinge erlebt, die wir uns so nicht vorstellen konnten. Wir können nur gemeinsam hoffen, dass der Krieg ein schnelles Ende findet."
Bereits am Wochenende war Landrat Bodo Klimpel in Kontakt mit den Fraktionsvorsitzenden des Recklinghäuser Kreistags getreten. Sie trafen gemeinsam den Entschluss, dass der Kreis Recklinghausen alles tun sollte, um sich an der Lösung dieser humanitären Katastrophe zu beteiligen.
Autor:Ingrid Lücke aus Recklinghausen |
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