Kritik am Volksbank-Carrée: Bürgerforum sieht Gefahr für Investoren

Matthias Raith, Vorsitzender des Bürgerforums. | Foto: Braczko
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Unter der Regie der Volksbank Immobilien Rhein Ruhr wird das bislang brach liegende Areal am ehemaligen Schlachthof in der Gladbecker Innenstadt jetzt bebaut. Nach einer offiziellen Vorstellung des Bauvorhabens steht fest: Im kommenden Frühjahr beginnt der Bau mehrerer Eigentumswohnungen an der Grabenstraße.

Auch Bürgermeister Ulrich Roland zeigte sich begeistert von dem anstehenden Projekt und sprach von einer Bereicherung des Stadtbildes und gesteigerter Lebensqualität in der Stadt. Das Bürgerforum Gladbeck sieht indes gravierende Probleme auf die möglichen Käufer zukommen. Das Gelände aufzuwerten, sei eine „sicherlich exzellent gute Sache, die das Image unserer Stadt und den Wohnwert des Zentrums maßgeblich beleben könnte“, beginnt ein offenes Schreiben an Frank Purrnhagen, den Geschäftsführer der Volksbank Immobilien Rhein Ruhr. Das Projekt habe aber einen Haken: Den A52-Ausbau.

"Keine Ruhe in zehn Jahren"

„Teile der Gladbecker Politik und Verwaltung, insbesondere auch Ihre (...) Gesprächspartner, versuchen, dieses Vorhaben aktiv und mit Geld der Gladbecker Bürger zu unterstützen. Das ist für uns nur sehr schwer begreiflich, weil die Autobahn (...) erhebliche Immissionsbelastungen für Gladbeck mit sich bringen wird. Außerdem, so die Vertreter des Bürgerforums, sollten sich die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner des Carrées darauf einstellen, während der rund zehn Jahre andauernden Bauarbeiten nicht zur Ruhe kommen zu können. Das an sich attraktive Bauprojekt am „Roten Turm“ und seine zukünftigen Bewohner seien offensichtlich in besonderer Weise von diesem Vorhaben betroffen. Denn unmittelbar hier solle ja der sogenannte Tunnelmund platziert werden. Das habe unweigerlich zur Folge, dass im Carrée ein auffälliger, ungleichmäßiger Lärm zu vernehmen sein werde.

Gas- und Feinstaubbelastung

Zusätzlich seien Gas- und Feinstaubbelastung am Ende des Tunnels besonders hoch, besonders eingedenk der Tatsache, dass für den Tunnel bislang keine Filteranlagen geplant seien. „Das führt zu direkten Gefährdungen von Leben und Gesundheit, wie namhafte, unbestrittene Experten übereinstimmend feststellen. Ob diese Situation den neueren Immissionsschutz-Regeln stand hält, ist deshalb mehr als fraglich“, fahren die Verfasser fort. Das Bürgerforum appelliert im Folgenden an Purrnhagen, sich im Sinne seines eigenen Unternehmens und der Gesundheit der Investoren gegen den Ausbau der Autobahn einzusetzen. Inwiefern die Verfasser des Schreibens das Bauprojekt auch in Zukunft kritisch begleiten werden, bleibt abzuwarten.

Autor:

Jens Steinmann aus Herne

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