Klarer Wahlsieg für Uli Roland

Noch sechs Jahre und einige Monate wird Uli Roland als Bürgermeister die Stadtgeschicke leiten | Foto: Braczko
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Gladbeck hat gewählt: Bürgermeister Ulrich Roland und die SPD erzielten am Superwahlsonntag Traumergebnisse. Gladbeck gehört zu den Städten, wie Gelsenkirchen und Bottrop, die der SPD einen gigantischen Sieg einbrachten, bei der Bürgermeisterwahl holte Ulrich Roland satte 63,7 Prozent, 3,4 Prozentpunkte mehr als vor fünf Jahren, sein Herausforderer Christian Enxing von der CDU musste sich mit 19,47 Prozent begnügen. Bei der Ratswahl ein ähnlicher Trend, die SPD „knackte“ nach und nach die Direktmandate, dabei gab es in den einzelnen Wahlbezirken „SPD-Traumergebnisse“.

In Brauck lagen einige Stimmlokale mit über 60 Prozent für die Sozialdemokraten, beispielsweise der Wahlkreis von Annette Wünnenberg. Der südlichste Stadtteil Brauck deklassierte die CDU in einigen Bereichen auf 16,3 Prozent, die FDP ging dort mit 1,5 % unter, einziger, ernsthafter Gegner blieb hier die Linke mit 8 Prozent.

Als Rats-Neueinsteiger holte auch Ulrich Unland im Rosenhügel ein beachtliches Ergebnis: 58,9 Prozent und damit ein Zuwachs von 4,8 Prozent. Den größten Stimmenzuwachs für die SPD gewann Wolfgang Wedekind in Ellinghorst mit 5,4 Prozent.

Juso Berat Arici siegte gegen Andreas Wilmes

In Alt-Rentfort gab es eine eine Überraschung der besonderen Art, der nur 20-jährige Student und aktive Juso Berat Arici schlug hier den CDU-Gegner Andreas Willmes mit einem knappen Vorsprung von nur 15 Stimmen und zieht damit in den Rat ein.
Willmes ist aber möglicherweise über die Reserveliste seiner Partei abgesichert und könnte damit im zukünftigen Rat mitwirken.

Einzelbewerber holte acht Stimmen

Eine weitere Besonderheit dieser Wahl: Im Braucker Norden trat mit Werner Liedtke ein sogenannter „Einzelbewerber“ an, er holte im Wahlbezirk 18 nur acht Stimmen, im Gesamtergebnis mit 0,0 % gewertet.

Die FDP konnte mit ihrer Forderung nach einer dritten Autobahn in Gladbeck nicht punkten, die Liberalen – ohnehin liegen bei ihr im Ruhrgebiet nicht die Stärken – sind weiter auf Talfahrt. Die in Gladbeck aktive „Linke“ bleibt drittstärkste Oppositionspartei vor den Grünen. Allerdings ist die SPD im Stadtrat voraussichtlich nach wie vor auf eine Koalition angewiesen.Der CDU-Bürgermeisterkandidat Christian Enxing erwies sich als fairer Verlierer und eilte in den Ratssaal, um Ulrich Roland eine glückliche Hand zu wünschen.

Die Sitzverteilung im Gladbecker Rat

Die Sitzverteilung steht danach auch fest: Die SPD zieht mit 22 Ratsvertreterinnen und -Vertretern in das Stadtparlament, die CDU erhält elf Sitze, die Linke und die Grünen bekommen jeweils drei Sitze, die BIG und die FDP verringern sich auf einen Sitz, die FDP-Fraktion reduziert sich nur noch auf ihren „Chef“ Michael Tack. Ein Schultendorfer SPD-Überläufer, der zur BIG wechselte, wird nicht mehr dem Stadtrat angehören, was viele Genossen sichtlich freute. Von der bisher vertretenen „Sozialen Liste“ bleibt nur noch die DKP mit einem Sitz, die Hartz-4-Initiative ist raus. Die GBL (Gladbecker Bürger-Liste) erhält einen Sitz, dazu neu die UBP (Unabhängige Bürger-Partei), die Piraten und die ABI (Alternative Bürger-Liste) - jeweils ein Mandat.

Wahlbeteiligung hielt sich in Grenzen

Die Wahlbeteiligung der Gladbecker hielt sich in Grenzen, mit 47,1 Prozent sind das 5,2 Punkte weniger als 2009, die zur Wahlurne gingen. Die Wähler sollten dort „jede Menge bunter Zettel“ einwerfen, das hatte Folgen: 358 Stimmen erklärten die Wahlprüfer für ungültig, etwas besser als 2009, da gab es weniger Zettel, aber trotzdem 514 ungültige Stimmzettel, insgesamt gingen 27.124 Stimmen in die Zählung.

Bei der Landratswahl im Kreis muss der bisherige Landrat Cay Süberkrüb in die Stichwahl gegen den CDU-Herausforderer antreten, aber die SPD ist nach wie vor (mit knapp über 40 Prozent) die stärkste Fraktion im Kreis, die CDU verlor leicht, die Grünen blieben stabil, die Linke bekamen 1,3 Prozent weniger.

ABI gewann mit 33 Prozent

Im Aufwind auf Kreisebene die islamkritische UBP mit 4,5 Prozent. Die FDP auch im Kreis „im freien Fall.“ Spannend bis zum Ende blieb auch das Abschneiden für den Integrationsrat, um 23.08 Uhr kam das Endergebnis. Bei dieser Wahl konnten nur Gladbecker mit ausländischer Staatsangehörigkeit oder mit deutscher und ausländischer Zugehörigkeit wählen. Hier gewann die ABI mit 33 Prozent, es folgte die IBL mit 24,9 Prozent, die SGG mit 23 und die GLA mit 19,1 Prozent. Danach stellt sich die Sitzverteilung so zusammen: ABI fünf Sitze, GLA, SGG und IBL jeweils drei Sitze. Wahlsiegerin ist demnach eine Frau mit türkischen Wurzeln, die ABI-
Kandidatin Hatice Duman, die sich über das Ergebnis sehr freute. (Peter Braczko)

Noch sechs Jahre und einige Monate wird Uli Roland als Bürgermeister die Stadtgeschicke leiten | Foto: Braczko
Der CDU-Bürgermeisterkandidat Christian Enxing erwies sich als faier Verlierer und gratulierte Uli Roland zur Wiederwahl | Foto: Braczko
Autor:

Annette Robenek aus Gladbeck

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