Kirchenschließungen: CDU rügt Hübners "infame Unterstellung"
Trotz der geplanten Kirchenschließungen will die Katholische Kirche in Gladbeck in jedem Stadtteil weiterhin langfristig präsent sein - eine Ankündigung, die der CDU-Stadtverbandvorstand ausdrücklich begrüßt. Es sei wichtig, dass die Bürger auch in Zukunft die Möglichkeit haben, sich in jedem Ortsteil zu treffen. „Das ist umso wichtiger, als dass die Stadt sich selbst dazu nicht in der Lage sieht. Ein Beispiel hierfür ist der Jugendtreff KARO, den die Verwaltung aus finanziellen Gründen teilweise aufgeben will“, so CDU Stadtverbandsvorsitzender Christian Enxing
So sei beispielsweise das Gemeindezentrum in Ellinghorst jetzt schon der einzige Ort, an dem sich auch größere Gruppen regelmäßig treffen können. „Davon profitieren nicht nur die Katholiken des Ortsteils, sondern alle Ellinghorster. In anderen Ortsteilen kann die Stadt Gladbeck ebenfalls nichts Vergleichbares vorweisen, die katholische Kirche hingegen sehr wohl,“ bekräftigt Enxing.
Da katholische Kirche und Stadtverwaltung in regelmäßigem Dialog seien (so wurde Bürgermeister Ulrich Roland unmittelbar nach dem Votum informiert), sei es auch in Zukunft für beide Seiten hilfreich, sich konkret über Pläne zu unterrichten und miteinander abzustimmen.
Infame Unterstellung
Selbstverständlich könne die öffentliche Hand nicht herangezogen werden, wenn es um die Nutzung von „Religionsbrachen“ gehe. „Der Ausdruck als solcher ist schon sehr befremdlich und despektierlich. An keiner Stelle im Pfarreientwicklungsplan wurde erwähnt, dass die öffentliche Hand für geschlossene Kirchen einstehen soll. Woher der SPD-Fraktionsvorsitzende Michael Hübner seine Erkenntnisse gewonnen hat, bleibt nebulös.
Kraftmeierische Ausdrücke
Seine Unterstellung, dass derartige Gebäude bei der Stadt „abgeliefert“ werden sollen“, ist infam und entbehrt jeder Grundlage. Herr Hübner sollte sich also mit solchen kraftmeierischen Ausdrücken zurückhalten oder seine Behauptungen beweisen“, fordert Enxing.
Gerade das von Hübner angeführte Beispiel „St. Elisabeth“ sei ein Beispiel dafür, dass die katholische Kirche der öffentlichen Hand keine Lasten aufbürden will. „Gegen den ausdrücklichen Willen der Pfarrei St. Lamberti wurde die St.-Elisabeth-Kirche unter Denkmalschutz gestellt.
Kosten verbleiben bei der Pfarrei
Und das, obwohl sich der Kulturausschuss zweimal gegen die Denkmalseigenschaft entschieden hatte. Damit wurde eine durch die Pfarrei geplante Folgenutzung des Geländes momentan verhindert. Die Kosten für diese Entscheidung bleiben bei der Pfarrei und nicht bei der öffentlichen Hand.“
Der CDU Stadtverband begrüßt, dass bereits zum jetzigen Zeitpunkt darüber nachgedacht wird, wie eine Folgenutzung eventuell nicht mehr genutzter Kirchen aussehen könnte. Gerade die Übergangsfristen seien eine Chance für die Gladbecker Katholiken sinnvolle Konzepte zu erarbeiten. Es sei doch nur seriös, wenn man den Bürgern nicht vorgaukelt man hätte Patentrezepte.
Gute Nachricht
„Es liegt im Interesse aller Gladbecker Bürger beispielsweise die stadtbildprägenden Kirchen „Herz-Jesu“ und „Heilig Kreuz“ mindestens als Gebäude zu erhalten. Einen Abriss können sich auch die Verantwortlichen der Pfarrei St. Lamberti nicht vorstellen. Darum sind auch alle Bürger und die Stadtverwaltung aufgefordert bei der Suche nach einer weiteren Nutzung mitzumachen. Es sollen erst gar keine Schrottimmobilien entstehen. Und das ist doch eine gute Nachricht“, ist Enxing überzeugt.
Autor:Annette Robenek aus Gladbeck |
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