Über 80 Institutionen machen mit
Kinderschutz-Netzwerk für ganz Gladbeck
Gewalt an Kindern und Jugendlichen sorgt immer wieder bundesweit für Schlagzeilen. Da sind wirkungsvolle Schutzmaßnahmen gefragt.
Ja, es kann überall passieren und es gibt leider auch keinen 100prozentigen Schutz. Um aber Kinder und Jugendliche wenigstens so gut wie möglich gegen Gewalt, Missbrauch und Vernachlässigung zu schützen, braucht es ein starkes Netzwerk, das die Signale erkennt und dann sicher handeln kann. In Gladbeck wurde nun dafür eines der ersten Kinderschutznetzwerke in Nordrhein-Westfalen nach dem neuen Landeskinderschutzgesetz gegründet.
„Wir alle wissen: Kinder vor Gewalt, Missbrauch und Vernachlässigung zu schützen, das ist eine Aufgabe, die nur gemeinsam gelingen kann. Deshalb gründen wir zum Schutz der jüngsten und schwächsten in unserer Gesellschaft das ‚Gladbecker Kinderschutzdach‘“, betont Bürgermeisterin Bettina Weist.
Egal ob Familie, Nachbarn oder Fachkräfte aus Kita, Schule, Freizeittreffs – wenn Kinder oder Jugendliche Schutz brauchen, ist ein aufmerksames Umfeld entscheidend. Über 80 Gladbecker Institutionen, Träger der freien Jugendhilfe, Schulen, Vereine, Religionsgemeinschaften und viele weitere Partner unterschrieben im Rahmen eines Fachtages eine Kooperationsvereinbarung zur Zusammenarbeit bei der Wahrnehmung des Kinderschutzes, um ein engmaschiges Netz zum Wohl der Kinder unserer Stadt zu knüpfen.
Unter dem Motto „Es liegt an uns, den Kinder- und Jugendschutz in unserer Stadt umzusetzen“ wird mit Mitteln des Landesprogramm „kinderstark - NRW schafft Chancen" seit Herbst 2020 mit allen Akteuren der kommunalen Bildungs- und Erziehungslandschaft ein stadtweites Kinderschutzkonzept entwickelt. Ein Ziel ist es, in ganz Gladbeck verbindliche Leitlinien zum Kinderschutz zu etablieren. Die Fachhochschule Münster begleitet das Projekt wissenschaftlich und lobt die Umsetzung.
Erst im Mai wurde in NRW das bundesweit schärfste Kinderschutzgesetz verabschiedet, das vor dem Hintergrund der Missbrauchsfälle in Lügde, Münster oder Bergisch Gladbach entwickelt worden ist. Wesentlicher Bestandteil ist der Aufbau eines starken Netzwerkes, in dem interdisziplinär gearbeitet wird. Hier macht sich die traditionell gute bereichsübergreifende Zusammenarbeit in Gladbeck bezahlt, sodass bereits sieben Wochen später eine gemeinsame Vereinbarung auf dem Weg gebracht werden konnte.
Zukünftig sollen alle befassten Personen und Stellen noch stärker miteinander vernetzt, großflächig informiert und fortgebildet sowie die weitere Arbeit systematisiert werden, um Kinder noch besser vor Gewalt, Missbrauch und Vernachlässigung zu schützen.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.