Kein muslimischer Religionsunterricht in Gladbeck
Das NRW-Schulgesetz und die Landesverfassung sind noch vom Geist der 50er Jahre geprägt. Damals nahm die Kirche einen großen Einfluß auf die Gesetzgebung, er wirkt bis heute. Zuletzt haben die Gladbecker das erfahren, als eine evangelische Lehrerin nicht Schulleiterin an der katholischen Josef-Grundschule werden sollte. Letztlich wurde, unter Missachtung der Gesetzgebung, doch noch eine Lösung gefunden, so dass die Lehrerin jetzt die Schule leiten kann.
Doch mit der Religion ist es generell so eine Sache. So bekommen über 1.000 muslimische Grundschüler (36,5 % der Grundschüler) in Gladbeck keinen muslimischen Religionsunterricht, wie die Stadt Gladbeck auf eine Anfrage der LINKEN mitteilte.
DIE LINKE ist zwar nicht der Auffassung, dass Religionsunterricht überhaupt in öffentliche Schulen gehört. Doch es ist schon krass, dass 1.539 Kinder (430 evangelische, 751 katholische und 358 „sonstige“) den christlichen Unterricht besuchen und 1.228 Kinder die Zeit mit Deutsch als Zweitsprache, Erstförderung und Silentien oder mit herkunftssprachlichem Unterricht verbringen.
Merkwürdig ist auch, dass es in Gladbeck, nach Auskunft der Stadt, nur 10 % konfessionsfreie Grundschüler gibt, bei einem Anteil von mindestens 25 % konfessionsfreien Menschen in NRW. Es scheint in Gladbecker Grundschulen auch keinen Ethikuntericht als Ersatz zu geben, ein gemeinsames Unterrichtsfach für alle, in dem unterschiedliche Religionen und Weltanschauungen kennengelernt werden können.
Quelle: Die GLAzette
Autor:Ralf Michalowsky aus Gladbeck |
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