Kampf ums KARO geht weiter: "Jetzt bin ich aber so richtig wütend!"

Die „KARO“-Befürworter verfolgten mit einer zahlenmäßig recht großen Gruppe die Sitzung des städtischen „Jugendhilfeausschusses“. Am Ende standen sie aber mit „leeren Händen“ da, denn die Ausschussmitglieder besiegelten mit den Stimmen von SPD und GRÜNEN das wohl endgültige „Aus“ für die Kinder- und Jugendeinrichtung in Butendorf.
  • Die „KARO“-Befürworter verfolgten mit einer zahlenmäßig recht großen Gruppe die Sitzung des städtischen „Jugendhilfeausschusses“. Am Ende standen sie aber mit „leeren Händen“ da, denn die Ausschussmitglieder besiegelten mit den Stimmen von SPD und GRÜNEN das wohl endgültige „Aus“ für die Kinder- und Jugendeinrichtung in Butendorf.
  • hochgeladen von Uwe Rath

Der Jugendhilfeausschuss hat zwar „Nein!“ zum Erhalt des „KARO“ an der Schachtstraße als Ort offener Kinder- und Jugendarbeit gesagt. Doch damit endet der Kampf der Butendorfer, die sich für den Erhalt einsetzen, noch keinesfalls.

„Jetzt bin ich richtig wütend!“ In Michaela Reclik „kocht“ es, die Butendorferin ist „stinksauer“. Und sie kündigt an: „Der Kampf für den Erhalt des KARO geht weiter. Wir geben uns so schnell nicht geschlagen.“

Wir geben uns so schnell nicht geschlagen!

Grund für die schlechte Laune von Michaela Reclik ist der Beschluss des städtischen Jugendhilfeausschusses, künftig an der Schachtstraße keine offene Kinder- und Jugendarbeit mehr anzubieten. Mit den Stimmen von SPD und GRÜNEN wurde dieser Beschluss „durchgeboxt“, der Vorlage der Stadtverwaltung, die mit Einsparungen in Höhe von 250.000 Euro rechnet, zugestimmt. Die Ausschussvertreter der übrigen Parteien stimmten gegen die Verwaltungsvorlage, zeigten sich solidarisch mit den Anliegen der Gladbecker, die den Erhalt des KARO in seiner jetzigen Form fordern.

„Wie kann man die Meinung vieler Bürger einfach so übergehen?“ fragen sich auch die Mitstreiter von Michaela Reclik. Innerhalb recht kurzer Zeit hatten sie bis zum Sitzungstag immerhin rund 1.700 Unterstützer-Unterschriften für das KARO zusammengetragen. Zweifelsohne eine beachtliche Leistung, aber erst einmal, so scheint es, ohne zählbaren Erfolg.

Dabei, so Michaela Reclik, habe es selbst am Sitzungstag auch von Ausschussmitgliedern aus den Reihen von SPD und GRÜNEN lobende Worte für die Initiative gegeben. Doch dann der Schock bei der Abstimmung.
„Was helfen mir warme Worte, wenn am Ende nichts herauskommt?“ beklagt sich Reclik. Ihr Glaube an die Demokratie hat auf jeden Fall arg gelitten. „Müssen Politiker nicht ihrem Gewissen folgen? Aber jetzt verstehe ich den Begriff Fraktionszwang.“

Verstehe jetzt den Begriff Fraktionszwang

In den Tagen nach der Ausschusssitzung erhielt Michaela Reclik aber auch viele aufmunternde und mit Lobesworten versehene Anrufe sowie Mails. „Das macht Mut. Wir werden nicht aufgeben!“ Auch zu einem Ausschuss-Mitglied, das gegen den Erhalt des KARO stimmte, gab es Kontakt. „Man bat mich um Verständnis für das Verhalten bei der Abstimmung. Was soll ich dazu sagen?“ Da verweist Michaela Reclik lieber auf die Zahl von inzwischen 2101 vorliegenden Unterstützer-Unterschriften. „Das ist doch ein klares Votum. Dem kann man sich doch nicht einfach verschließen,“ hofft Reclik doch noch auf ein Einlenken von SPD und GRÜNEN.

Bürgeranfrage liegt im Rathaus bereits vor

Darüber hinaus liegt der Stadtverwaltung aber auch schon für die anstehende Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses eine „Bürgeranfrage“ mit drei Fragen vor, die auf Beantwortung warten. Michaela Reclik hofft darauf, dass die Fragen für die Ausschusssitzung zugelassen werden.

Und wenn die Politik doch wieder für die Schließung des KARO stimmt? Auf Michael Recliks Stirn wird die so genannte „Zornesfalte“ deutlich sichtbar. „Wir haben noch viele weitere Ideen und Pläne. Wer mich kennt, weiss wie es werden kann, wenn ich wütend bin! Und im Augenblick bin ich richtig wütend!“

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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