Junge Union kritisiert Umgang mit Muezzinruf
In Gladbeck teilte die Stadtverwaltung in der vergangenen Woche zusammen mit einer Moscheegemeinde mit, dass der Ruf des Muezzin eingeführt wird. Der Gebetsruf des Muezzin soll ab Ende April einmal täglich vom Minarett der DITIB-Moschee erschallen, um die Muslime der Stadt zum Gebet zu rufen. Die Junge Union Ruhrgebiet betrachtet den Umgang mit diesem sensiblen Thema mit großem Unbehagen.
Die muslimische DITIB-Gemeinde und die Stadtverwaltung haben die christlichen Gemeinden sowie die Anwohner der Stadt nicht vorab über dieses Vorhaben informiert. Bei solch einer Maßnahme ist jedoch eben ein sensibler Umgang mit allen Beteiligten unabkömmlich.
Verstärkter Dialog mit christlichen Gemeinden
Aus diesem Grund ruft die Junge Union Ruhrgebiet die islamische Gemeinde in Gladbeck und auch die Stadtverwaltung zum verstärkten Dialog mit den christlichen Gemeinden und vor allem den Anwohnern auf, um eventuelle Vorbehalte auszuräumen.
"Nicht mit Kirchenglocken-Geläut zu vergleichen"
„Der Ruf des Muezzin ist nicht mit dem Geläut der Kirchenglocken vergleichbar und in unserem christlich-jüdischen Kulturkreis keine Selbstverständlichkeit. Eine Selbstverständlichkeit ist für uns hingegen das Recht der Muslime, ihre Religion auszuüben. Fraglich ist für uns jedoch, ob der tägliche Gebetsruf der Integration dient, wenn dieser womöglich gegen den Willen der Anwohner durchgesetzt wurde und damit für Befremden sorgt“, heißt es in der Pressemitteilung.
Nachahmungen nicht hilfreich
Ein Nachahmen des Vorgehens in der Stadt Gladbeck in anderen Städten des Ruhrgebietes sieht die Junge Union Ruhrgebiet daher als nicht hilfreich an.
Hingegen ist es wünschenswert, einen interreligiösen Austausch zu fördern, um ein besseres Miteinander zu schaffen. Diese Kommunikation ist ein Schritt hin zur gewünschten gelebten Integration.
Autor:Annette Robenek aus Gladbeck |
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