"Ihr werdet beobachtet!" - Videoüberwachung am Rathaus soll Vandalismus verhindern
Eine deutliche Botschaft richtet Bürgermeister Ulrich Roland an die Wenigen, die das Areal um das Rathaus mutwillig beschädigen und verunreinigen: „Ihr werdet beobachtet!“ Die Gladbecker Stadtspitze sieht mittlerweile keine andere Möglichkeit mehr, als sich mit einer ständigen Videoüberwachung gegen den zunehmenden Vandalismus im Rathausumfeld zu wehren.
Die Bilder, die die Überwachungskameras seit dem Appeltatenfest aufgenommen haben, sprechen ebenfalls eine deutliche Sprache: Beschädigte Lichtsäulen, Schmierereien an den Wänden des Alten Rathauses, zerstörte Türrahmen und Fensterscheiben, demolierte Tische und Stühle der Gastronomie am Neuen Rathaus - die Liste ist schier endlos, die Beseitigungen dieser Schäden kostet die Stadt im Jahr eine sechsstellige Summe. „Geld, das wir sehr viel sinnvoller einsetzen könnten“, so Roland.
Seit dem Appeltatenfest geht die Stadt verschärft gegen den Vandalismus im Rathausumfeld vor und nutzt dazu eine moderne High-Tech-Videoanlage.
Michael Chlapek, Leiter des Amtes für Immobilienwirtschaft, erläutert die Details.
„Die Videoanlage verfügt über eine sehr hohe Auflösung, zoomt das Ziel an und verfolgt dessen Bewegungen. Sie liefert Bilder von exzellenter Qualität, die eine Identifizierung des Täters leicht machen. Diese Bilder werden von der Polizei für die Ermittlung und die Strafverfolgung eingesetzt und werden vor Gericht als Beweismittel zugelassen.“
Die Überwachungszeiten beginnen nach dem Betriebsschluss der Gastronomie am Rathaus, kein Gast muss also Angst haben, dass sein Besuch aufgezeichnet wird.
„Wir wollen selbstverständlich niemanden aus dem Bereich des Rathauses vertreiben. Jeder, der sich hier aufhält und keine Straftaten begeht, kann sicher sein, dass Bilder, die von den automatischen Kameras aufgezeichnet werden, gelöscht werden. All diejenigen aber, die städtisches Eigentum beschädigen oder sogar Passanten angreifen, können sicher sein, das sie mit Hilfe der sehr präzisen Überwachungseinrichtungen zur Rechenschaft gezogen werden“, betont der Bürgermeister.
Vier von diesen Überwachungseinrichtungen besitzt die Stadt mittlerweile. Die Kosten für die Anschaffung bewegen sich laut Chlapek im fünfstelligen Bereich.
Eingesetzt werden sie unter anderem im Gladbecker Stadion, im Schulzentrum Brauck und an der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule. Mit gutem Erfolg, denn alleine schon das Hinweisschild auf die Videoüberwachung hat den Aufzeichnungen zur Folge schon manchen davon abgehalten, eine strafbare Handlung zu begehen.
Am Rathaus weist ebenfalls ein Schild auf die Videokameras hin, was viele der Täter allerdings nicht davon abhält, „den Ernst August von Hannover“ zu machen, wie Stadtpressesprecher Peter Breßer-Barnebeck ironisch das Urinieren an den Rathaustüren umschreibt.
Diese hofft man jedoch nun endgültig mit Hilfe der Kamera zu erwischen. Und auch die Gruppe, die sich offensichtlich ab 23 Uhr hinter dem Rathaus zu dubiosen Treffen verabredet.
Den Vandalen, die man mit Hilfe der Videoüberwachung überführen kann, drohen sowohl straf - wie auch zivilrechtliche Schritte. „Dazu gehört auch, dass wir die Täter für die Schäden finanziell zur Kasse bitten“, betont Chlapek. Wer nicht zahlen kann, dem droht ein Titel, der 30 Jahre lang vollstreckt werden kann.
Die Aktion ist rechtlich austradiert, mit Hochtief und der Gastronomie am Rathaus abgesprochen - „wir alle wollen wissen, wer die Täter sind“, erklärt Roland. Dafür sorgen soll auch der zusätzliche Sicherdienst, der nun nachts am Rathaus patroulliert.
Modifiziert werden auch die Überwachungsmaßnahmen beim nächsten Stadtfest. „Wir werden uns nicht nur auf die Aufzeichnungen beschränken, sondern eine Sicherheitskraft wird durch die Kamera das Geschehen live beobachten und die Ordnungskräfte per Handy informieren, in welchem Areal etwas passiert.“
Die ständige Videoüberwachung steht im Übrigen am Ende aller Maßnahmen, die bislang gegen Vandalismus getroffen wurden....
Autor:Annette Robenek aus Gladbeck |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.