Harter Schlag gegen Neonazis in NRW

"Mit den Verbotsverfügungen hat die NRW-Polizei große Löcher in das rechtsextremistische Netzwerk gerissen", teilt das Ministerium für Inneres und Kommunales  mit. | Foto: Marek Peters
  • "Mit den Verbotsverfügungen hat die NRW-Polizei große Löcher in das rechtsextremistische Netzwerk gerissen", teilt das Ministerium für Inneres und Kommunales mit.
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"Mit den heute durchgesetzten Verbotsverfügungen hat die NRW-Polizei große Löcher in das rechtsextremistische Netzwerk gerissen", teil das Ministerium für Inneres und Kommunales in einer Pressemitteilung mit. Eine Mitteilung, die auch die engagierte Gladbecker Bevölkerung und die Organisationen gegen Rechts in unserer Stadt mit Befriedigung aufnehmen dürften.

Die drei aggressivsten Kameradschaften aus Dortmund, Hamm und Aachen wurden von Innenminister Ralf Jäger verboten und aufgelöst. „Damit dünnen wird die Strukturen der Neonazis in NRW weiter aus“, sagte Jäger in Düsseldorf. „Ihre Aktionen richten sich gegen die Grundpfeiler unserer demokratischen Gesellschaft. Diese Neonazi-Vereinigungen bekämpfen unsere Rechtsordnung. Immer häufiger auch mit Gewalt.“

Die Mitglieder der drei Kameradschaften bekennen sich offen zum verbrecherischen Nationalsozialismus und zu führenden Personen die­ses menschenverachtenden Systems. „Diese Gruppierungen sind ge­fährlich“, erklärt auch Burkhard Freier, Chef des NRW Verfassungs­schutzes. „Wir stellen fest, dass es ihnen immer wieder gelingt, Jugend­liche in ihre Fänge zu ziehen“. Das wollen die Sicherheitsbehörden in NRW stoppen.

Die drei heute verbotenen Vereinigungen „Nationaler Widerstand Dort­mund“, „Kameradschaft Hamm“ und „Kameradschaft Aachener Land“, haben die Menschen in ihrem Umfeld mit martialischem Auftreten und Gewalttaten eingeschüchtert. „Wir lassen es nicht zu, dass diese geisti­gen Brandstifter sich hier mit ihren menschenverachtenden Parolen und ihrer faschistischen Propaganda breit machen. Deshalb habe ich sie verboten und ihre Strukturen zerschlagen“, machte Jäger deutlich. Be­reits im Mai hatte der Innenminister eine Neonazi-Vereinigung in Köln verboten.

Heute Morgen durchsuchten mehr als 900 Polizisten zeitgleich 146 Ob­jekte in Nordrhein-Westfalen. Außer dem Vermögen und dem Besitz der Vereine beschlagnahmten sie unter anderem Schusswaffen, Schlagringe, Teleskopschlagstöcke, Springmesser, Baseballschläger, ein Morgenstern und eine Zwille. Zudem fanden die Beamten rund 1000 Plakate der rechtsextremistischen NPD.

„Dies macht deutlich, wie eng die Verflechtungen innerhalb dieser Szene sind“, erklärte der Minister. Ab sofort ist den Vereinsmitgliedern jede Vereinstätigkeit untersagt. Die Bildung von Ersatzorganisationen ist verboten.

Die Sicherheitsbehörden halten den Kontroll- und Ermittlungsdruck auf die rechtsextremistische Szene hoch. „Wir gehen konsequent gegen Verfassungsfeinde vor. Die Sicherheitsbehörden kennen die rechtsext­remistischen Netzwerke und werden sie weiter bekämpfen“, betonte der Minister.

„Dabei nutzen wir jede Möglichkeit, rechtsextremistische Aus­wüchse zu verhindern. Verbotsverfahren und konsequente Strafverfol­gung sind dabei wichtige Instrumente der wehrhaften Demokratie, um gefährliche Entwicklungen im Keim zu ersticken.“

Autor:

Annette Robenek aus Gladbeck

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