GRÜNE votieren für den Ausbau der A 52

Die Gladbecker Grünen sprechen sich für den Ausbau der B224 mit einem Tunnel aus, ließ Ratsherr Bernd Lehmann in einer Pressemitteilung verlauten.
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Die Gladbecker Grünen sprechen sich für den Ausbau der B224 mit einem Tunnel aus. Das beschlossen die Mitglieder des Stadtverbandes auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung. "In vielen Wortbeiträgen in der gut zweistündigen Diskussion wurden die Verbesserungen, die der Tunnelbau gegenüber der heutigen Situation bringt, gewürdigt", zieht Ratsherr Bernd Lehmann ein positives Fazit.

“Wir wollten die breite Diskussion mit unseren Mitgliedern”, begründet die grüne Stadtverbandssprecherin Eva-Maria Stuckel die Einberufung der Mitgliederversammlung. Und dieses Angebot wurde von der Parteibasis dankbar und rege genutzt. In einem Vortrag erläuterte Bernd Lehmann, der die Grünen seit 13 Jahren im Stadtplanungs- und Bauausschuss vertritt, anhand von Plänen, Fotos und Zeichnungen das Verhandlungsergebnis zum Autobahnausbau. “Dort, wo heute die vierspurige Bundesstraße eine Wunde in das Herz von Gladbeck reißt, soll in Zukunft die Stadt auf dem Deckel aufatmen können”, erläuterte er die Entwicklungschancen entlang des geplanten, 1,5 km langen Tunnels.
Auf die Bedenken einiger Parteimitglieder, dass man lieber für eine grundsätzliche Verkehrswende streiten wolle, wurde in der nachfolgenden Diskussion intensiv eingegangen. Die meisten Anwesenden hätten sich jedoch auf den Standpunkt gestellt, dass man von der Situation aus argumentieren müsse, die sich zurzeit biete. In Gladbeck solle schließlich nicht eine zweispurige Stadtstraße zur Autobahn ausgebaut werden. Die vierspurige Bundesstraße habe heute bereits autobahnähnliche Qualitäten.
“Der Lärm und die Abgase sind schon heute für die Anwohner entlang der B224 unerträglich”, so eine Meinung. Durch den Tunnel würde der Lärm abgestellt. Georg Laacks, der seit den 80er Jahren für die Grünen politisch aktiv ist, verwies auf die völlig unakzeptable Situation für Fußgänger und Radfahrer, “die an der Schützenstraße bei vorbeidonnernden Lastwagen warten müssten, um die hochbefahrene Straße zu queren.” Hier könnten zukünftig auf dem Tunnel breite Fuß- und Radwege entlang der neuen Stadtstraße entstehen.
Die Gestaltung und Dimension des geplanten Autobahnkreuzes an der A2 wurden genauso erörtert und diskutiert wie der Anschluss des Gewerbeparks Brauck an das überörtliche Verkehrsnetz. Vor- und Nachteile des Ausbauvorschlags wurden intensiv abgewogen.
“Mit dem Tunnel wird es besser”, war letztendlich die überwiegende Meinung. Diese Meinung spiegelte sich auch in der Abstimmung der Mitglieder wider. Eine breite Mehrheit stimmte dafür, sich beim Bürgerentscheid für den Autobahnausbau mit dem Tunnel auszusprechen. Die Grünen beschlossen auch, kurzfristig einen Informationsabend für interessierte Bürger durchzuführen. Stadtverbandssprecherin Eva-Maria Stuckel freute sich über die sachliche und verantwortungsbewusste Diskussion auf der Mitgliederversammlung. Das klare Votum für ein “Ja” beim Ratsbürgerentscheid legitimiere die bisherige grüne Haltung: “Ohne Deckel keine A52!”

Autor:

Annette Robenek aus Gladbeck

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2 Kommentare

Jürgen Fehst aus Gladbeck
am 30.01.2012 um 15:54

Alle Fraktionen wissen, dass es für den Tunnel keine Garantie gibt, auch die Grünen. Und wenn die Grünen sagen, dass es für sie keine A52 ohne Deckel gibt, dann sollen sie den Bürgern doch einmal erklären, wenn die A52 und das Kreuz das ja nun zuerst gebaut wird, im anschluss der Bund sagt, leider haben wir für den Tunnel kein Geld mehr. Wollen die Grünen dann die A52 zuschütten??
Es gibt für den Tunnel nur eine Absichtserklärung vom Bund und was ist die wert, nichts, aber auch gar nichts. Die gute Ausgangsposition, die die Verhandlungsführer in Sachen Tunnel hatten, haben sie aus meiner Sicht aufgegeben, denn hier bestand die Möglichkeit den Tunnel in einer Verwaltungvereinbarung festschreiben zu lassen und bei nichteinhaltung wäre der Tunnel einklagbar gewesen. Nun hat man mit dem Instrument des Bürgerentscheids, die Verantwotung auf den Bürger übertragen. Auch das wissen alle Fraktionen, dass eine Abstimmung über die A52 rechtlich nicht möglich ist, weil die A52 Länder bzw. Bundessache ist. Im Grund genommen stimmen die Bürger über die 2Mill.€ für den Tunnel ab, für den es bis heute eben keine Garantie gibt. Ich halte es für sehr bedenklich, für solch eine Massnahme einen Bürgerentscheid einzusetzen, dass dem Bürger bei einem ja oder nein eine rechtliche Umsetzung des Tunnels nicht garntiert. Wenn schon ein Bürgerentscheid genutzt werden soll, dann muss die Fragestellung auch legimitiert sein, so dass eine Klage bei nichteinhaltung vor den Verwaltungsgerichten auch stand halten kann. Ich bin schon sehr erstaunt, wie einige Parteien mit dieser Situation umgehen und dem Bürger nicht genau sagen, dass das eingeforderte am Ende eventuell nicht realisierbar werden kann.

Johannes Balthaus aus Gladbeck
am 04.02.2012 um 12:55

Die Gladbecker Grünen verdienen ihren Namen und ihre Farbe nicht mehr.
Sie sollten ROT werden.
Vor Scham!