Einheitliche Konzepte für Distanzunterricht
GRÜNE gegen pauschale Schulschließungen
Die Corona-Zahlen ziehen auch in Gladbeck wieder leicht an. Droht nun eine Entwicklung wie im Herbst 2020?
„Wir dürfen nicht einen zweiten Sommer nutzlos verstreichen lassen, ohne unsere Schulen auf eine weitere Corona-Welle vorzubereiten“, argumentierten die Gladbecker GRÜNEN in der letzten Ratssitzung vor den Sommerferien. Jetzt begrüßen sie die Anschaffung von CO2-Ampeln für Schulklassen als ersten Schritt. Weitere Maßnahmen müssten aber folgen.
Per Dringlichkeit hatten die GRÜNEN Sorgen aus der Stadtbildungskonferenz, die Schulen könnten nach den Ferien erneut kalt durch Distanzunterricht erwischt werden, auf die Tagesordnung gesetzt. Die CDU wollte gemeinsam mit der AfD eine Beratung des Themas verhindern und stimmte gegen die Aufnahme in die Sitzung. „Es war gut, dass es vor den Ferien nochmal einen Austausch dazu gab, wie Stadt und Rat unsere Gladbecker Schulen ausreichend auf steigende Inzidenzen vorbereiten und Schulschließungen verhindern können“, so die grüne Fraktionsvorsitzende Ninja Lenz.
Schuldezernent Rainer Weichelt hatte die bisherigen Bemühungen der Stadt zur Unterstützung der Schulen beim Distanzunterricht erläutert. Demnach sind bereits 98 Prozent der Lehrer und Lehrerinnen mit mobilen Endgeräten ausgestattet. Bei den Schülern und Schülerinnen sind es aber lediglich 34 Prozent. Begrenzende Faktoren für weitere Anschaffungen sind nach Angaben von Weichelt Verfügbarkeit und finanzielle Mittel.
„Wir GRÜNEN geben gerne weitere Mittel frei, um Gladbecker Schülerinnen und Schüler besser auszustatten“, hatte Fraktionsvize Bernd Lehmann im Rat dargestellt. „Wir würden uns aber auch freuen, wenn die Stadt - etwa über die Schulleiter- und Schulleiterinnenkonferenzen - Lehrkräfte und Schülerschaft über Schulvertretungen zum Austausch an einen Tisch bringen würde.“ stellt er nun fest.
Mit Blick auf das Land, fordern die GRÜNEN außerdem, Schulschließungen nicht pauschal auszusprechen, sondern die Situationen vor Ort in den Blick zu nehmen. „Unsere Kinder leiden unter dem Distanzunterricht“, so Lenz. „Das wurde auch in den Rückmeldungen der Schüler und Schülerinnen in der Stadtbildungskonferenz deutlich!“ Schulschließungen müssten daher unbedingt abgewendet werden.
„Für besonders wichtig erachten wir es, dass vom Land einheitliche Konzepte für nicht vermeidbaren Distanzunterricht erarbeitet werden. Während es für alle Schulformen klare Lehrpläne für den Präsenzunterricht gibt, findet man beim Distanzunterricht nach wie vor einen bunten Flickenteppich aus Konzepten vor, die jede Schule oder einzelne Lehrkräfte selbst erarbeitet haben. Das sorgt für Chancenungleichheit und muss endlich gesteuert werden.“ fordert Lenz abschließend.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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