Vor 100 Jahren wurde der erste Stadtrat gewählt
Gladbecks Start in die Demokratie
Das Jahr 2019 neigt sich seinem Ende entgegen. Und damit ein Jahr, das in Gladbeck ganz im Zeichen der Feierlichkeiten "100 Jahre Stadt Gladbeck" stand.
Bei dem ganzen Festtrubel eher nur am Rand erwähnt wurde, dass die Verleihung der Stadtrechte auch mit Wahlen verbunden wahlen, nämlich den Wahlen für den ersten Gladbecker Stadtrat. Insgesamt 67 Frauen und Männer waren es, die ab 1919 in der ersten Wahlperiode gemeinsam mit dem Oberbürgermeister Verantwortung für die immer weiter wachsende Bergbau- und Industriestadt übernahmen. Dabei hatten sie mit vielfältigen Schwierigkeiten zu kämpfen: Putschversuche von links, Besatzung durch französische und belgische Militärs, Hyperinflation und Wirtschaftskrise.
In seinem vor wenigen Monaten erschienenen Buch "Mit Leidenschaft für unsere Stadt" hat Autor Ralph Eberhard Brachthäuser Informationen aus zahlreichen zusammengetragen. Recherchiert hat das Butendorfer Geistliche nicht nur im Archiv der Stadt Gladbeck, sondern auch im fernen Freiburg und sogar im Bundesarchiv in Berlin.
Entstanden ist eine bislang einmalige Darstellung der damals handelnden Personen und ihrer Zeitumstände. Auch über die Stadtgrenzen hinaus ist das Werk auf großes Interesse gestoßen. So bezeichnet Professor Wilfried Reininghaus, ehemaliger Präsident des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen, das Buch als "ein Pionierstück westfälischer Orts- und Landesgeschichte".
Übirgens kommt mehr als die Hälfte der Familiennamen der damaligen Stadtverordneten bis heute in Gladbeck vor. Wer als erkunden möchte, ob jemand aus den Reihen seiner Vorfahren zu den Pionieren der Gladbecker Demokratie gehört, kommt an "Mit Leidenschaft für unsere Stadt" nicht vorbei.
Das Buch "Mit Leidenschaft für unsere Stadt. Die Frauen und Männer des ersten Gladbecker Stadtrates" (ISBN 978-3-8107-0308-8) ist im Verlag Mainz aus Aachen erschienen, 255 Seiten stark, kostet 14,80 Euro und ist in allen gut sortierten Buchhandlungen als auch in der "Gladbeck Information" im Alten Rathaus sowie im Stadtarchiv erhältlich.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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