Fraktionschef Jung prangert "Skandalbaustellen" an
Gladbecker LINKE sorgt sich um den Arbeitsschutz auf Baustellen

Nach Meinung der LINKEN wird auf vielen - auch städtischen - Baustellen in Gladbeck der gesetzlich vorgeschriebene Arbeitsschutz nicht eingehalten. | Foto: Pixabay
  • Nach Meinung der LINKEN wird auf vielen - auch städtischen - Baustellen in Gladbeck der gesetzlich vorgeschriebene Arbeitsschutz nicht eingehalten.
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Die Gladbecker LINKE sorgt sich um die Einhaltung der gesetzliche Sicherheitsvorschriften auf mehreren Baustellen vor Ort. Und die Parteispitze spart nicht mit Kritik in Richtung Stadtverwaltung.

So führt der Fraktionsvorsitzende Olaf Jung aus, dass die Gladbecker in Sachen "Skandalbaustellen" schon einiges gewohnt seien. Allein beim Abriss des ehemaligen Hertie-Hauses habe es ein eingestürztes Parkhaus, einen umgestürzten Bagger, fehlende Absperrungen, lose herumbaumelnde Fassadenteile, eine erhebliche Staubbildung und als unerträgliche empfundende Lärmbelästigungen gegeben, listet Jung auf. "Arbeitsschutz ist auf vielen Gladbecker Baustellen offenbar nur eine Nebensache," mutmaßt der LINKE-Politiker. Was aber wenig verwundere, denn auch der DGB bemängele den "dramatisch schlechten" Arbeitsschutz in NRW. So komme auf 27.150 Beschäftigte nur ein Arbeitsschützer und Betriebskontrollen gebe es im Durchschnitt nur alle 22 Jahre. Daher bestehe so gut wie kein Risiko aufzufallen, orakelt Jung.

Auch zwei aktuelle Baustellen sind der LINKEN negativ aufgefallen. Von Jung aufgeführt wird der Abriss des ehemaligen "Möbelparadies" in Butendorf. Dort würden auf dem ehemaligen Parkplatz seit Monaten Säcke mit Abbruchmaterial gelagert. Die Säcke seien mit einer Aufschrift versehen, wonach das Material Kreiserkrankungen hervorrufen könne, weshalb Schutzkleidung getragen werden solle. Einige der Säcke seien aufgerissen und so könne der Inhalt in die Umwelt gelangen.

Auch im Bereich der Brücken-Baustelle an der Zweckeler Beethovenstraße wurde die LINKE fündig. Dort habe man beobachten können, dass die Bauarbeiter bei ihrer Tätigkeit ohne Gerüst beziehungsweise Arbeitsbühnen auskommen würden. Lediglich ein paar Kletterhilfen gebe es. Aber auch Sicherheitsausrüstung, wie etwa Schutzhelme oder auch Arbeits-Handschuhe, seien scheinbar nicht erforderlich.

Für die Gladbecker LINKE steht daher fest, dass die Grundlagen des Arbeitsschutzes, der Sicherheit, des Gesundheitsschutzes und auch des Immissionsschutzgesetzes vor Ort nicht beachtet würden.
"Es kann schon der Eindruck entstehen, dass Gladbeck eine Sonderwirtschaftszone ist, in der grundlegende Rechte der Beschäftigten und der Bewohner außer Kraft gesetzt sind," ereifert sich Olaf Jung.

Die Gladbecker LINKE will dem Treiben aber nicht tatenlos zuschauen. Vielmehr will die Partei die Zustände auf den Baustellen in einer Anfrage thematisieren, um so zu klären, in welcher Form die Stadtverwaltung Gladbeck aktiv werden könne, um zumindest auf städtischen Baustellen die Arbeitssicherheit zu gewährleisten.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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