Gladbecker Integrationsrat lehnt "Yorum"-Konzert ab: "Kein Platz für Terrorismus!"
Gladbeck. Nach wie vor auf Hochtouren läuft in Gladbeck die Diskussion um das geplante - und von der Stadt Gladbeck nicht erwünschte - Live-Konzert der türkischen Band "Yorum". Daher bezieht nun auch Bahtiyar Unlütürk, Vorsitzender Integrationsrates der Stadt Gladbeck, wie folgt Stellung:
"In Gladbeck leben Menschen aus über 100 verschiedenen Nationen unserer Welt friedlich zusammen. Dieser Zustand ist ein hohes Gut. So soll es auch bleiben.
Die Grup Yorum polarisiert politisch. Sie will in Gladbeck ein Konzert durchführen, zu dem bis zu 10.000 Menschen erwartet werden. Dieses Konzert ist noch nicht einmal beantragt. Die Stadtverwaltung sagt sehr deutlich, dass es dort, wo es stattfinden soll, aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht durchgeführt werden kann.Trotzdem werden, so ist zu hören, weiter Karten für das Konzert verkauft.
Dies kann nicht im Sinne unserer Stadt sein. Dieses Verhalten fördert nicht das friedliche Zusammenleben der Menschen in unserer Stadt.
Weiterhin sagt der deutsche Staatsschutz, dass mit den Konzerten der Grup Yorum, terroristische Akte der DHKP-C, die in Deutschland seit 1998 verboten ist, in der Türkei finanziert werden. Terrorismus und Unterstützung von Terrorismus haben in unserer Stadt keinen Platz. Dies hat auch nichts mit Erdogan und der aktuellen Erdogan-Politik, die bei den türkischstämmigen Gladbeck kontrovers diskutiert wird, zu tun.
Ich fordere deshalb die Grup Yorum auf, die Kundgebungen auf dem Willy-Brandt-Platz sofort einzustellen. Ich fordere die Grup Yorum ebenfalls auf, die Werbung für ein Konzert in Gladbeck zu beenden und zu erklären, dass es in Gladbeck kein Konzert geben wird.
Gleichzeitig bitte ich alle friedliebenden Migranten in Gladbeck, sich von Provokationen und Polarisierungen nicht beeinflussen zu lassen und die Ruhe zu bewahren.
Als Vorsitzender des Integrationsrates habe ich mich dazu entschlossen, dieses Thema auf die Tagesordnung der nächsten Integrationsratssitzung zu setzen. Die Verwaltung ist gebeten, die Hintergründe zu erläutern, sodass der Integrationsrat sich ein Bild machen kann."
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
20 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.