Steag-Mitarbeiter informierten Ratsfraktion
Gladbecker Grüne sind weiterhin für das Mottbruchhalden-Windrad

Steag-Pressesprecher Florian Adamek (links) und Mingas-Power-Geschäftsführer Gerd Wagner (rechts) informierten die Gladbecker Grünen über die Planungen für das Mottbruchhalde-Windrad. Gemeinsam mit den übrigen Grünen-Ratsfraktionsmitgliedern spricht sich deren Vorsitzende Simone Steffens für den Bau der umstrittenen Windkraftanlage aus. | Foto: Grüne
  • Steag-Pressesprecher Florian Adamek (links) und Mingas-Power-Geschäftsführer Gerd Wagner (rechts) informierten die Gladbecker Grünen über die Planungen für das Mottbruchhalde-Windrad. Gemeinsam mit den übrigen Grünen-Ratsfraktionsmitgliedern spricht sich deren Vorsitzende Simone Steffens für den Bau der umstrittenen Windkraftanlage aus.
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Gladbeck. Besuch von zwei Vertretern der Mingas-Power, einem Tochterunternehmen der Steag, erhielt die Gladbecker Ratsfraktion der "Grünen". Und im Mittelpunkt des Treffens standen natürlich die Pläne für den - nach wie vor umstrittenen - Bau eines Windrades auf der Mottbruchhalde in Brauck.

„Wir nehmen die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger sehr ernst“, versicherte Florian Adamek, Pressesprecher der Steag. Aus Sicht der Steag, die rund 5 Millionen Euro in das Projekt in Gladbeck investieren willt, sei eine Windkraftanlage mit einer Freizeitnutzung der Halde vereinbar. „Wir könnten uns bei den Planungen zur möglichen Haldenwelt einbringen, zum Beispiel mit einem Energielehrpfad“, führte Florian Adamek aus und stellte auch eine Möglichkeit der Beteiligung im Rahmen des Treffens vor.

„Wichtig ist ein offener Diskurs über die Frage, wie wir unseren Energiebedarf in Zukunft decken wollen und was wir vor Ort bereit sind, dafür zu tun?“, forderte Simone Steffens, Fraktionsvorsitzende der Grünen. Erstaunt zeigte sich die grüne Ratsfraktion darüber, dass Vertreter des Projektträgers bislang nicht zur Bürgerveranstaltung der Stadt Gladbeck am 3. April von der Verwaltung eingeladen worden seien. „Wir haben in dem Gespräch festgestellt, dass sich viele Fragen schnell haben klären lassen.“ Und Simone Steffens weiter: „Wer kann ein Projekt besser vorstellen, als der Projektträger selbst?“.

Aus Sicht der Grünen passt die Windkraftanlage übrigens perfekt in die Bewerbung zur Internationalen Gartenausstellung (IGA) im Jahr 2027. „Wie wollen wir leben?“ lautet nämlich die Leitfrage der Gartenausstellung mit Themenschwerpunkten Klimaschutz und Energie. Aus der Sicht der Grünen bewerbe sich das Ruhrgebiet also keineswegs nur um eine Gartenschau, sondern stehe auch für einen gelungenen Strukturwandel. „Hierzu gehört, wie sich eine ehemals bergbauabhängige Industrieregion zu einer modernen Metropole mit erneuerbaren Energien entwickelt. Energiegewinnung kann in Erholungsräume integriert werden“, so Simone Steffens.

Die Windkraftanlage wäre die sechste Anlage, die die Steag auf einer Halde plant und umsetzt. „Die moderne Anlage verfügt über beheizbare Rotorblätter und erkennt Eisansatz, so dass sogenannter Eiswurf so gut wie ausgeschlossen ist. Das Windrad wird darüber hinaus mit einem eigenen Radar ausgestattet, so dass sie für Flugzeuge erkennbar ist und nicht – wie oft befürchtet - die ganze Nacht leuchtet“, erklärte Gerd Wagner, Geschäftsführer der Mingas-Power. Und die Kreisverwaltung Recklinghausen habe auch akribisch die Geräuschbelastung geprüft. „Alle Grenzwerte werden eingehalten und werden weiter durch die untere Immissionsschutzbehörde überwacht“, sagte Gerd Wagner.

Nach Angaben der Mingas-Power würde nach heutiger Steuergesetzgebung die Stadt Gladbeck rund 20.000 Euro jährlich und somit über die geplante Laufzeit von 20 Jahren 400.000 Euro Gewerbesteuer einnehmen. Dazu spare die Anlage bei dem heutigen Strommix in Deutschland im Jahr rund 5.000 Tonnen CO2 ein, umgerechnet 100.000 Tonnen CO2 über die Laufzeit.
Vor dem Hintergrund des vereinbarten Ausstiegs aus der Kohleverstromung sei die genehmigte Windkraftanlage ein Beitrag für die Energiewende und den Klimaschutz, so das positive Fazit der Gladbecker Ratsfraktion. Steag-Mitarbeiter informierten Gladbecker Ratsfraktion.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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