Auf Konfrontationskurs mit den übrigen Stadtrat-Parteien
Gladbecker GRÜNE bezeichnen Windrad auf der Mottbruchhalde als "gute Option"
Brauck. Die Diskussion um die Erlaubnis des Kreises Recklinghausen zur Errichtung eines Windrades auf der Mottbruchhalde in Brauck hält an und spaltet auch die Gladbecker Politik,
Wie bereits berichtet wird die Stadt Gladbeck gegen den Kreis Recklinghausen klagen und auch die meisten im Stadtrat vertretenen Parteien lehnen den Bau des fast 200 Meter hohen Rades kategorisch ab. Während die GRÜNEN ein Windrad als "gute Option" betrachten, bezieht die FDP in einer Stellungnahme eine eher neutrale, gleichzeitig aber deutliche, Position.
Grundsätzlich, so der Gladbecker FDP-Vorsitzende Michael Tack, stehe man einer Windkraftanlage auf dem Gipfel der Mottbruchhalde durchaus positiv gegenüber. Allerdings sei die Vorgehensweise des Kreises "unzumutbar". Mit dem "OK" aus Recklinghausen sei Gladbeck quasi aller normalen Einspruchsrechte beraubt worden. Die FDP, so Tack, wolle ein Windrad nach regulären baurechtlichen Verfahren mit allem was dazugehöre. In dem aktuellen Fall sei bei den Mitwirkungsrechten der Bürger, der Verwaltung und damit gegenüber der Windkraft im Allgemeinen immenser politischer Schaden entstanden. Und Tack findet an Deutlichkeit nicht zu überbietende Worte in Richtung Kreisverwaltung: "Das überfallartige Vorgehen der Kreisverwaltung gegenüber Gladbeck war vorsätzlich bösartig und unprofessionell."
Anders betrachtet Simone Steffens als Fraktionsvorsitzende der Gladbecker GRÜNEN den aktuellen Stand der Dinge. Sie verweist darauf, dass ihre Partei schon im Jahr 2014 vehement den Ausbau der Windkraft in Gladbeck mittels Windradbau auf der Mottbruchhalde gefordert habe. Im Jahr 2017 sei dann die Entscheidung gefallen, die "Internationale Gartenausstellung" (IGA) im Jahr 2027 in die "Metropole Ruhr" zu holen. Und damit, so Steffens, sei auch die Finanzierung sowie Umsetzung der Ideen in der Werkstatt "Haldenwelt" gesichert worden. Auch die GRÜNEN hätten damals die Entwicklung der Halde zu einem Naherholungsgebiet mit hohem Freizeitwert begrüßt und zugunsten des vorgelegten Konzeptes "Haldenwelt" die Forderung nach einem Windrad nicht weiter verfolgt.
Doch die Einstellung der GRÜNEN hat sich offensichtlich in jüngster Zeit wieder geändert. Man müsse natürlich die gerichtliche Klärung abwarten, ob auf der Halde ein Windrad gebaut werden dürfe oder nicht, weiss auch Simone Steffens. Richtig sei jedoch auch , dass ein Windrad auf der Mottbruchhalde tausende Gladbecker Haushalte mit erneuerbarem und sauberem Strom versorgen und auch dazu beitragen würde, mit den zu erwartenden Gewerbesteuereinnahmen die Stadtkasse zu entlasten.
Und Simone Steffens zieht die Hoppenbruch-Halde in Herten als gelungenes Beispiel heran. Dort, so die GRÜNEN-Fraktionsvorsitzende, habe man Klimaschutz und Freizeitnutzung sinnvoll verbunden. Dort gebe es eine Profi-Mountainbike-Strecke und einen Skulpturenpark samt eines Windrades, das für eine besonders hohe Stromausbeute sorge.
"Zudem stünde ein Windrad auf der Halde auch für einen geglückten Strukturwandel," findet Simone Steffens. Und so wäre der Bau einer Windkraftanlage aus Sicht der Gladbecker GRÜNEN eine "gute Option"!
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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