Gladbecker Frauenberatungsstelle zu Gast im Düsseldorfer Landtag
Seit nunmehr 30 Jahren berät die Frauenberatungsstelle Gladbeck von psychischer oder sexueller Gewalt betroffene Mädchen und Frauen. Am heutigen Donnerstag waren die Vertreterinnen der Frauenberatungsstellen in Nordrhein-Westfalen zu Gast im Landtag in Düsseldorf.
"Susanne Dillner und Hatun Siebert stellten ihre Arbeit stellvertretend für alle Mitarbeiterinnen der Gladbecker Frauenberatungsstelle vor. Im Gespräch mit mir und der SPD-Abgeordneten und Vorsitzenden des Ausschusses für Frauen, Gleichstellung und Emanzipation des Landtags, Daniela Jansen, wurden nicht nur notwendige Fragen in puncto Finanzierung angesprochen; vielmehr wurden auch die aktuelle Lage und die zukünftige Ausrichtung der Arbeit mit Frauen und Familien in schwierigen Lebenssituationen und aktuelle Veränderungen durch den Flüchtlingszuzug thematisiert. Nach wie vor leiden Mädchen und Frauen unter Unterdrückung und Gewalt. Ich bin dankbar für die kompetente, einfühlsame und engagierte Arbeit der Mitarbeiterinnen der Frauenberatungsstellen in Gladbeck und in ganz NRW. Gemeinsam müssen wir Betroffenen unsere Unterstützung geben.
Die große Zahl der neu eingereisten Flüchtlinge stellt alle Beteiligten, so auch die Mitarbeiterinnen der Frauenberatungsstelle in Gladbeck, vor erhebliche Herausforderungen. Gerade traumatisierte weibliche Flüchtlinge stehen dabei im Fokus, da die Frauen häufig Opfer von Partnergewalt, Vergewaltigung, Genitalverstümmelung oder geschlechtsspezifischer Verfolgung wurden. Zudem wird sexuelle Gewalt in kriegerischen Auseinandersetzungen als systematische Waffe eingesetzt. Auf ihrem Weg nach Deutschland sind Frauen zumeist größeren Gefahren ausgesetzt als Männer und haben nicht nur in ihrem Heimatland, sondern auch auf der Flucht zum Teil brutale Gewalt erfahren.
Das Land Nordrhein-Westfalen möchte den Flüchtlingen in ihrer extremen Lebenssituation Unterstützung und Hilfe bieten und hat daher ein umfassendes Maßnahmenpaket vereinbart. Aufbauend auf die Arbeit der Flüchtlingshilfe und der bereits etablierten Infrastruktur gegen Gewalt an Frauen sollen durch zusätzliche zielgruppenorientierte Projekte der besonderen Situation der traumatisierten Flüchtlingsfrauen Rechnung getragen werden.
Das Förderkonzept des Landes richtet sich an Einrichtungen der örtlichen Beratungs- und Hilfestruktur, die vor Ort Hilfen für traumatisierte Flüchtlingsfrauen anbieten. Es ermöglicht die Finanzierung spezifischer Schulungsmaßnahmen für die Mitarbeiterinnen. Ebenso sollen traumatisierte Flüchtlingsfrauen selbst Hilfe erfahren, etwa durch Angebote zur niedrigschwelligen Betreuung, durch Krisenintervention und durch Unterstützung bei der Alltagsbewältigung. Auch die Frauenberatungsstelle in Gladbeck beantrage die zusätzlichen Mittel des Landes für ihre Arbeit erfolgreich."
Autor:Andreas Dunkel aus Gladbeck |
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