Gladbeck muss sparen! Den Bürgern scheint das egal zu sein!
Gladbeck. Gladbeck muss sparen, doch den Bürger ist das scheinbar völlig egal. So könnte man das Geschehen am vergangenen Dienstag in der Stadthalle beschreiben, denn es waren vielleicht 70 Personen, die dort an der Bürgerversammlung zum Thema „Sparkonzept“ teilnahmen.
Mit großer Überzeugung trug Bürgermeister Ulrich Roland das erarbeitete Konzept vor. Keine Frage, die Verwaltung macht es sich nicht leicht, denn „Geschenke“ an die Bürger verteilen, das kommt besser an, als Gebühren zu erhöhen oder Einrichtungen zu schließen. Das große „Schlachtfest“ blieb aber aus, mit „Maß und Ziel“ sollen die Einsparungen erfolgen.
Die Stadt erhält vom Land 35 Millionen Euro, dafür steht sie in der Pflicht, bis 2018 gezielt einzusparen. 2013 wären das vier Millionen, 2018 bereits 20 Millionen und 2021 satte 24 Millionen. Das möchte sie beispielsweise erreichen durch eine andere Sparkassen-Gewinnabgabe, die Ausweitung der Parkgebührenpflicht, Erhöhung der Hundesteuer, Anhebung der Gewerbesteuer und eine Erhöhung der Grundsteuer B, weiterhin ist eine Zusammenlegung von Sportplätzen im Gespräch (die Aufgabe von drei Sportstätten steht zur Diskussion). Dazu kann in Zukunft die Einführung von Nutzungsgebühren für städtische Sportanlagen erfolgen. Eine Aufgabe von Schulstandorten steht ebenfalls auf dem Programm.
Die Verwaltung selbst baut ergänzend dazu sozialverträglich Stellen ab. „Damit lässt sich leben“, so der Kämmerer Jürgen Holzmann, der nach dem Bürgermeister das Wort ergriff, denn harte Sanierungsversuche, wie die Schließung des beliebten Freibades, das würde nicht nur bei den Frühschwimmern heftige Proteste hervorrufen. Das Grundsatzkonzept: 60 Prozent Ausgabenreduzierung und 40% Erhöhungen, könnte sich als tragfähig erweisen.
Eine anschließende, offene Diskussion in der Stadthalle vermied aber der Bürgermeister, die Besucher bat er, sich in den einzelnen Diskussionsforen für Kultur, Sport, Jugend und anderen Bereiche zu äußern, in denen kompetente Verwaltungsmitarbeiter Fragen direkt beantworteten. Und auch diese Strategie ging auf.
Doch es gibt durchaus kritische Stimmen seitens einzelner Gladbecker Bürger. Dazu gehört unter anderem Udo S. aus Rentfort-Nord. "„Wie soll eine Witwe, die nach dem Tod ihres Mannes allein in dem geliebten Reihenhäuschen lebt und nur eine kleine Rente bezieht, die immens gestiegene Grundsteuer B finanzieren?“ fragt der 60-jährige. Er spricht sich viel mehr für Einsparungen bei den Sozialleistungen aus und für einen deutlicheren Stellenabbau im Verwaltungsbereich...
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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