Gladbeck, eine „Hochburg" der rechten Szene?!
„Das ‚Gladbecker Bündnis für Courage‘ fühlt sich in ihrer Wahrnehmung und Meinung leider bestätigt, das es in der Stadt Gladbeck Menschen gibt, die die rechtspopulistische Partei Pro NRW und der Neonazi- Partei NPD ihre Wählerstimme bei der Landtagswahl gegeben haben,“ so Roger Kreft, Sprecher des Bündnisses.
Dies sei nicht nur bedenklich, sondern auch beängstigend und alarmierend zugleich. „Das die Naziszene in Gladbeck leider immer noch vorhanden ist, war uns bewusst. Dass die Gladbecker Nazis in Nachbarstädten und bei den alljährlichen Naziaufmärschen präsent sind ist uns ebenso weitestgehend bekannt.“ Das Gladbeck aber nun eine Wählerhochburg des rechten Spektrums sei, sollte den Demokraten „die Zornesröte ins Gesicht treiben“, so Roger Kreft weiter.
Kurz nach der Landtagswahl 2012 hat das „Gladbecker Bündnis für Courage“ eine Arbeitsgruppe benannt, in der man sich intensiv um den hohen Anteil der Wahlstimmen für Naziparteien Pro NRW und NPD in Gladbeck und anderen Nachbarstädten beschäftigt.
Das die Stadt Gladbeck nun auch eine Hochburg der Nazi- Parteien sei, (2,8 % Pro NRW und 0,4 % NPD- zusammen also 3,2%), sollten die Bürger der Stadt nicht „unkommentiert und ohne Gegenwehr akzeptieren“.
Das „Gladbecker Bündnis für Courage“ werde eine genaue Analyse in den Stimmbezirken vornehmen. „Für uns ist es erschreckend und nicht hinnehmbar, wie viele Menschen in einigen Wahl- Stimmbezirken in Gladbeck die Nazis gewählt haben,“ heißt es. Das „Gladbecker Bündnis für Courage“ fühle sich in seiner Wahrnehmung bestätigt, indem die Mobile Beratung „mobim“ aus Münster eine Wahlanalyse bezüglich der rechten Parteien durchgeführt hat, wonach das nördliche Ruhrgebiet (Bottrop, Gelsenkirchen, Kreis Recklinghausen) eine stabile „Hochburg“ für pro NRW sei. (4,1 % der Stimmen für pro NRW in Gelsenkirchen, NPD kommt auf 4,9 % sowie in Bottrop 2,7 % für pro NRW) .
Der Kreis Recklinghausen liege aber in allen Wahlkreisen über dem Landesschnitt. Im südlichen Kreisgebiet, zu dem die Städte Gladbeck, Herten, Recklinghausen und große Teile von Marl gehören, konnte pro NRW mit 2,3 % die Ergebnisse von 2010 stabilisieren und teilweise ausbauen.
Das hohe Wahlergebnis der menschenverachtenden Parteien sei „natürlich erschreckend.“ Daher wolle das Bündnis analysieren, woran es liegt, dass Menschen in Gladbeck Naziparteien wählen, weiterhin Aufklärung betreiben und Aktionen durchführen.
Ende August 2012 möchte man in der großen geplanten Bündnissitzung eine Teilvorstellung der Ergebnisse den Mitgliedern präsentieren. Diese Thematik wurde ebenfalls in den DGB Ortsverband Gladbeck und im DGB Regionsvorstand Emscher- Lippe eingebracht.
„Wir alle vom Bündnis wissen, das wir eine große und sehr schwierige Aufgabe mit dieser Wahlanalyse eingehen.“ erklärt Roger Kreft. „Aber wir sind alle motiviert, zuversichtlich und glauben daran, ein Stück Aufklärung und Widerstand zu betreiben.“
Foto: www.marek-peters.com
Autor:Christian Gensheimer aus Essen-Nord |
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