Standort ist der Festplatz an der Horster Straße
Gladbeck baut Containerdorf für Flüchtlinge

Für 160 Flüchtlinge aus der Ukraine Platz bieten soll das Containerdorf, das die Stadt Gladbeck auf dem Areal des Festplatzes an der Horster Straße errichten lässt. | Foto: Archiv Lokalkompass
  • Für 160 Flüchtlinge aus der Ukraine Platz bieten soll das Containerdorf, das die Stadt Gladbeck auf dem Areal des Festplatzes an der Horster Straße errichten lässt.
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Der Flüchtlingsstrom aus der Ukraine lässt nicht nach. Tag für Tag bringen sich die Menschen aus dem Kriegsland gen Westen in Sicherheit. Auch im Rathaus am Willy-Brandt-Platz rechnet man damit, dass in den kommenden Wochen weitere Flüchtlinge aus der Ukraine in Gladbeck ankommen werden.

Daher arbeitet die Stadt aktuell an den Plänen für eine Großunterkunft und prüft weitere Unterbringungsstandorte im Stadtgebiet. Ein Standort nimmt dabei konkrete Formen an: Auf dem Festplatz wird in den kommenden Wochen eine größere Notunterkunft entstehen. Das geplante dreizügige Containerdorf wird Platz für rund 160 Menschen bieten.

„Unser vorderstes Ziel ist es, vorbereitet zu sein und allen Menschen, die im Zuge einer Zuweisung durch Bund und Land in unserer Stadt Schutz suchen, eine Unterkunft bieten zu können. Ein zentraler Baustein wird dabei die geplante Notunterkunft auf dem Festplatz sein, die wir nun mit allen Kräften vorantreiben. Dabei setzen wir auch auf das Verständnis und die weitere Hilfsbereitschaft aller Gladbecker:innen, um die Menschen in Not zu unterstützen. Für die bisher geleistete Hilfe und Unterstützung gebührt allen Helfer:innen mein herzlicher Dank“, sagt Bürgermeisterin Bettina Weist.

Trotz extrem hoher Nachfrage nach Containern, war es der Stadt Gladbeck möglich, einen Auftrag zur Anmietung von 60 Containern an eine Firma zu erteilen, die kurzfristig angeliefert werden können. Die Anlieferung und Montage der ersten Moduleinheit ist für Ende April geplant, die zweite Einheit soll Mitte Mai geliefert und aufgebaut werden. Das Aufstellen einer Einheit dauert rund fünf Tage, anschließend können die Einheiten möbliert werden.

Die jetzige Planung sieht vor, dass die ersten beiden Containermodule mit 104 Plätzen voraussichtlich Ende Mai bezugsfertig sind. Weitere 30 Container für eine dritte Einheit sind ebenfalls bereits bestellt, jedoch betragen die Lieferzeiten bis zu drei Monaten.

Vor Anlieferung der Containereinheiten werden die Voraussetzungen für die Versorgung geschaffen: Ein Trinkwasseranschluss muss hergestellt werden, die Entsorgungsleitungen für Schmutzwasser werden verlegt und die Stromversorgung wird sichergestellt. Anschließend erfolgen die vorbereitenden Arbeiten des Untergrundes. Auch die Teststelle am Festplatz wird bereits Ende März den Standort auf den hinteren Teil des Parkplatzes verlegen.

Zuvor hatte die Stadt bereits angekündigt, städtische Immobilien zu Not- beziehungsweise Übergangsunterkünften herzurichten. Hier gehen die Arbeiten und Planungen weiter voran. Am Wehlingsweg 6 in Ellinghorst entstehen rund 30 Plätze. Das Gebäude soll bis spätestens Mitte April bezugsfertig sein. Zu Verzögerungen führten hier unter anderem umfangreichere bauliche Arbeiten sowie Lieferengpässe bei benötigten Baumaterialien.

Dagegen wurde der ins Auge gefasste Umbau des Standortes der Villa Küster nach einem neuen Erlass des Bauministeriums und umfangreicher Prüfung nicht weiter verfolgt. „Kosten und Aufwand eines Umbaus des denkmalgeschützten Gebäudes stehen insbesondere mit Blick auf die brandschutzrechtlichen Vorschriften aufgrund der sehr strikten Auflagen in keinem Verhältnis zum letztlichen Nutzen. Ein kurzfristiger Bezug wäre so nicht möglich“, unterstreicht Sozialdezernent Rainer Weichelt. Abstriche bei der Sicherheit der zukünftigen Bewohner:innen seien ebenfalls nicht hinnehmbar.

Darüber hinaus hat die Caritas Gladbeck einen Teil des St.-Suitbert-Hauses zur Verfügung gestellt, der aktuell durch die Stadt renoviert und möbliert wird. Die 36 Plätze können voraussichtlich bereits noch vor Ostern belegt werden.

Zusätzlich prüft die Stadt weitere Immobilien und auch Containerstandorte, um bei Bedarf kurzfristig weitere Unterkünfte anbieten zu können. Dies auch vor dem Hintergrund möglichst nicht auf die Sporthallen zurückgreifen zu müssen.

Bislang haben 153 Flüchtlinge aus der Ukraine Gladbeck erreicht. Dabei sind die Geflüchteten bisher überwiegend in Privatunterkünften untergebracht.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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