Neuer Besitzer von 20 Häusern in Butendorf
Geballte Beschwerden durch Mieter
An der Landstraße in Butendorf rumort es, die Mieter beklagen sich über den neuen Besitzer der Häuser. Und nun fanden die Beschwerden Gehör, denn die Ratsfraktion "Soziales Bündnis", bestehend aus BIG, DKP und ABI, hat sich der Angelegenheit angenommen.
Butendorf. Da sind sich Udo Flach (BIG), Gerhard Dorka (DKP) und Süleyman Kosar (ABI) absolut einig. Den drei Ratsmitgliedern tun die Bewohner der rund 20 Häuser einfach nur leid, nachdem die Vonovia als bisheriger Eigner die Immobilien an eine andere Firma mit Sitz in Bochum verkauft hat. Als "sozial unverantwortlich" bezeichnen die drei Herren dieses Vorgehen.
Mieter in Unruhe
Seit vielen Jahrzehnten seien die Mieter der jetzt verkauften Häuser hier wohnhaft, würden zufrieden und friedlich zusammen leben.
Aber jetzt kehrt durch den neuen Eigentümer eine Unruhe bei den Mietern ein, was jeder verstehen könne, führen die Fraktionsmitglieder aus. Von den Betroffenen habe man wochenlangen Ausfällen der Heizungen in den Wintermonaten erfahren, was die neue Eigentümerin aber scheinbar nicht interessiere. Gleiches gelte für mehrere Rohrbrüche und Schimmelbefall in den Wohnungen.
Zusätzliche Kosten
Vielmehr habe man den Bewohnern über zuvor über Jahre erlaubte Nutzungen verboten, beziehungsweise verlange der neue Vermieter nun sehr viel Geld dafür. So dürfen keine Wäscheleine mehr gespannt werden, die Nutzung für ein paar Quadratmeter Grabeland hinter den Häusern muss nun teuer bezahlt werden, ebenso wie die Pkw-Stellplätze neben dem Häusern. "27 Jahre wurde die Nutzung der Stellplätze kostenfrei geduldet," haben Flach, Dorka und Kosar erfahren. Nun seien die Bewohner aber gezwungen worden, neue Mietverträge zu unterzeichnen.
Die Fraktion "Soziales Bündnis" hat aber noch weiter recherchiert und dabei erfahren, dass die betroffenen Häuser für 6 Millionen Euro den Besitzer gewechselt haben. Jetzt, nur wenige Monate nach diesem Vorgang, sollen die Gebäude erneut verkauft werden. Dann aber für 7 Millionen Euro.
"Unsere Vermutung ist, dass die Gärten später durch die neuen Eigentümer, mit Blick auf die ehemalige Fläche des Möbelparadieses als Bauland für Einfamilienhäuser vorgesehen sind," fürchten Flach, Dorka und Kosar.
"So kann und darf nicht mit Mietern, die schon fast ein halbes Jahrhundert dort wohnen, umgesprungen werden, denn schließlich haben sie all die Jahre pünktlich ihre Miete gezahlt," schreibt das "Soziale Bündnis" in einer Mitteilung. Und bei jedem Eigentümerwechsel seien ja auch höhere Mieten zu erwarten.
Deutliche Forderungen
Die Forderungen des "Sozialen Bündnis" sind sehr deutlich formuliert: "Hier muss die Politik handeln. Wir sind der Auffassung, dass die GWG, bei Objekten von Immobilienkonzernen grundsätzlich ein Vorkaufsrecht haben muss! Es geht um die Bürger Gladbecks, denen ein bezahlbares Wohnen möglich gemacht werden muss."
Auch aus diesen Gründen fordere man schon seit längerer Zeit vehement den Bau von Sozialwohnungen in Gladbeck, so das "Soziale Bündnis" abschließend.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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