Aus dem Gladbecker Stadtsäckel sollen 900.000 Euro fließen
Für die Schwechater Straße 38 gibt es endlich konkrete Abriss- und Neubaupläne
Rentfort-Nord. Auf diese Nachricht haben die Menschen in Rentfort-Nord schon sehnsüchtig gewartet: Der Abriss der Schrottimmobilie Schwechater Strase 38 und der Neubau eines Nahversorgungszentrums sind endlich in greifbare Nähe gerückt.
Am Montag, 1. Juli, steht das Thema jedenfalls auf der Tagesordnung des Haupt- und Finanzausschusses. In der Sitzung wird der Investor, ein Projektentwickler, die Pläne fur den Abriss und den beabsichtigten eingeschossigen Neubau vorstellen. Die Mitglieder des Ausschusses entscheiden dann darüber, ob durch einen städtischen Zuschuss zu den Abrisskosten der Weg für diese zukunftsträchtige Losung freigemacht wird.
Wie aus dem Rathaus gemeldet wird, hat ein Projektteam der Stadtverwaltung, bestehend aus den Leitern der Stadtplanung, Immobilienwirtschaft und Wirtschaftsforderung, unter Leitung von Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer, gemeinsam mit dem Investor eine endgültige Losung fur das Problem Schwechater Strase 38 erarbeitet. Vorausgegangen waren bekanntlich jahrelange Verhandlungen mit drei anderen Investoren, die aber letztlich nicht zum Erfolg führten. Der letzte Investor hatte das Projekt aufgegeben, nachdem sich die Abrisskosten aufgrund eines neuen Gutachtens erheblich erhöht hatten.
Nun konnte die Stadt Gladbeck nach eigenen Angaben in Zusammenarbeit mit dem neuen Investor eine Lösung finden: Die Abrisskosten von derzeit geschätzten 4,2 Millionen Euro werden vom Land Nordrhein-Westfalen und der Stadt Gladbeck bezuschusst. Bürgermeister Ulrich Roland erläutert: "Der Abriss des Gebaudes ist trotz der zugesagten Städtebaufördermittel in Höhe von rund 1,7Millionen Euro angesichts der hohen Baukosten fur das neue Nahversorgungszentrum und der erzielbaren Mieten wirtschaftlich nicht möglich. Der Wirtschaftsforderungsausschuss hat vor diesem Hintergrund bereits am 5. Dezember 2018 einstimmig die strategische Ausrichtung der Stadtverwaltung unterstützt, die Beseitigung der Schrottimmobilie Schwechater Straße 38 durch ein Investorenmodell - bei Bedarf auch mit Hilfe eines finanziellen kommunalen Engagements - zu ermöglichen, um dadurch die Voraussetzung zum Bau eines neuen Nahversorgungszentrums zu schaffen."
Der Bürgermeister weiter: "Nur durch eine anteilige Finanzierung der Abrisskosten durch die Stadt Gladbeck in Hohe von voraussichtlich zirka 900.000 Euro kann die Schwechater Straße 38 abgerissen werden. Ohne diesen finanziellen Beitrag wurde die Schrottimmobilie bei weiter steigenden Abriss- und Neubaukosten auf unbestimmte steigenden Abriss- und Neubaukosten auf unbestimmte Zeit stehen bleiben. Ein Nahversorgungszentrum könnte dann in Rentfort-Nord nicht realisiert werden und es wäre absehbar, dass sich die Stadt Gladbeck um die Sicherung der Schrottimmobilie kümmern müsste.“
Als Gegenleistung für den Zuschuss der Stadt zu den Abrisskosten verpflichtet sich der Investor vertraglich zum Bau eines Nahversorgungszentrums mit einem Lebensmittel- Vollsortimenter, einem Drogerie-Markt und weiteren Geschäften.
„Dank“, so Bürgermeister Roland, „gebührt dem Investor, dem städtischen Projektteam und dem Land Nordrhein-Westfalen. Nachdem sich die Abrisskosten erheblich erhöht hatten, hat Bau-Ministerin Ina Scharrenbach den schon von der früheren Landesregierung unter Minister Michael Groschek gewährten Zuschuss noch einmal kräftig erhöht. Trotzdem konnte der Durchbruch bei den Verhandlungen über den Abriss der Schwechater Straße 38 erst erzielt werden, als die Stadt zugesagt hat, sich an den Abrisskosten ebenfalls zu beteiligen.“
Mit dem Abriss soll möglichst bald, wahrscheinlich schon im Spätherbst 2019, begonnen werden. Da eine Sprengung nicht möglich sein wird, soll das Gebäude – ähnlich wie bei den ehemaligen Bürotürmen der Stadtverwaltung – abgetragen werden. Aktuell wird davon ausgegangen, dass der Abriss sechs bis neun Monate dauern wird. Danach soll mit dem Neubau begonnen werden.
Am Willy-Brandt-Platz freut man sich über die aktuelle Entwicklung, denn für Rentfort-Nord würde damit endlich eine jahrelange erhebliche Belastung zu Ende gehen. Denn schon seit dem Jahr 2005 stand Wohnturm leer. Und nach der Schließung des Lebensmittelmarktes 2013 war die Nahversorgungssituation im gesamten Stadtteil sehr eingeschränkt.
Dementsprechend freut sich jetzt Bürgermeister Ulrich Roland: "Nun liegen die Voraussetzungen vor, damit Rentfort-Nord wieder eine lebendige Mitte erhalten kann."
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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