FSJ im Feuerwehr-Krankentransport
Gladbeck. Über viele Jahre hinweg waren die „Zivildienstleistenden“, liebevoll auch „Zivi“ genannt, auch in Gladbeck wichtige Stützen im Bereich sozialer Angebote. Doch die „Zivis“ sind seit dem 1. Juli 2011 „Geschichte“, der Gesetzgeber setzt ab sofort auf das Angebot „Freiwilliges Soziales Jahr“ (FSJ).
Landauf, landab stöhnen Hilfsorganisationen und Verbände über einen Mangel an FSJ-Interessenten. Schon wird angedroht, man müsse wohl das eine oder andere Angebot, in dessen Rahmen „Zivis“ zum Einsatz kamen, einstellen.
Von der Gesetzesänderung betroffen ist in Gladbeck auch die Feuerwehr, vor Ort bekanntlich auch für den Bereich „Krankentransport/Rettungsdienst“ verantwortlich.
Fakt ist, dass mit Fabian Günther der letzte „Zivi“ seinen Dienst bei der Feuerwehr vor wenigen Tagen beendet hat. Inklusive einer Verlängerung hat der 21-jährige aus Butendorf nach seinem Abitur elf Monate lang im Bereich „Krankentransport“ seinen Dienst versehen. Nun aber hat sich Günther entschlossen, sein Maschinenbau-Studium in Angriff zu nehmen, wahrscheinlich in der Bundeshauptstadt Berlin.
Maschinenbau? War dann die Zeit beim Feuerwehr-Krankentransport nicht verlorene Zeit? Fabian Günther winkt ganz energisch ab. „Ich habe viel gelernt für´s Leben. Erfahrungen gemacht, die mir niemand mehr nehmen kann“, zieht er eine erste Bilanz. So habe er auch Einblicke in die Arbeitswelt machen können.
Doch wie geht es weiter im Bereich „Krankentransport“ bei der Gladbecker Feuerwehr? Brandamtmann Georg Fragemann, an der Wilhelmstraße für den „Krankentransport“ und auch den „Rettungsdienst“ verantwortlich, zeigt sich überraschend zuversichtlich. Ja, gibt Fragemann zu, auch er habe von den Personalproblemen nach der „Zivi-Zeit“ gehört, was aber für die Feuerwehr Gladbeck nicht zutreffe. Vielmehr verweist Fragemann mit einer gewissen Zufriedenheit darauf, dass es schon zwei junge Männer gebe, die ab dem 1. September ihr „FSJ“ im Bereich „Krankentransport“ bei der Feuerwehr Gladbeck leisten werden. „Daran sieht man wohl auch, wie interessant die Tätigkeit hier bei uns ist und den Absolventen wirklich viel bringt.“
Das „Freiwillige Soziale Jahr“ erstreckt sich über den Zeitraum von einem Jahr, kann aber auch auf bis zu 18 Monate verlängert werden. In der „Krankentransport“-Abteilung der Gladbecker Feuerwehr können übrigens bis zu vier „FSJ“-Plätze besetzt werden. Die „FSJ“er versehen ihren Dienst montags bis freitags in der Zeit von 7.30 bis 16.30 Uhr und werden als Beifahrer im „Krankentransport“ eingesetzt. Am Steuer der Fahrzeuge sitzen stets ausgebildete Rettungsassistenten beziehungsweise -sanitäter. Apropos Ausbildung: Zum Auftakt des „FSJ“ bei der Feuerwehr erhalten die „FSJ“er eine Ausbildung zum so genannten „Rettungshelfer“. Der Besitz des Führerscheines der Klasse „B“ ist für Absolventen des „FSJ“ bei der Feuerwehr obligatorisch.
Und was sollte ein Interessent noch mitbringen? „Einsatzbereitschaft, Freude am Umgang mit fremden Menschen sowie Kollegen und der Wille, sich für die Allgemeinheit einzusetzen“, führt Georg Fragemann aus.
Wer also bei der Feuerwehr Gladbeck im Bereich „Krankentransport“ sein „FSJ“ leisten möchte, ist an der Wilhelmstraße willkommen. Als Ansprechpartner für weitere Infos steht dort Stadtbrandinspektor Josef Dehling, Tel. 02043/992612, persönlich zur Verfügung.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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