Feuerwehrleute vom Dienst suspendiert
Gladbeck. Feuerwehrchef Josef Dehling hat zwei Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr vom Dienst suspendiert. Diese hatten sich im Juni 2011 bei Facebook an einer Diskussion beteiligt, in der auch rassistische Äußerungen gegen türkischstämmige Bürger gefallen sind. Dies teilt die Stadt Gladbeck mit.
Die Stadt hatte erst vor kurzem erste Informationen über diesen Vorfall bekommen und daraufhin Disziplinarverfahren gegen alle Mitglieder der Feuerwehr eingeleitet, die sich an dieser Diskussion beteiligt hatten. Außerdem wurden die Gladbecker Redaktionen von der Stadt informiert. Einzelnen Redaktionen waren offenbar bereits einige Tage vorher Teile der Facebook-Diskussion anonym zur Verfügung gestellt worden.
Auf Initiative von Bürgermeister Ulrich Roland war der Vorfall auch Thema in der aktuellen Tagung des Haupt- und Finanzausschuss und wird es zudem am Mittwoch bei der Sitzung des Integrationsrates der Stadt Gladbeck sein.
Der Bürgermeister hatte das Thema per Dringlichkeit auf die Tagesordnung der HFA-Sitzung gesetzt und berichtete gemeinsam mit Feuerwehrdezernent Dr. Thomas Wilk sowie Feuerwehrchef Josef Dehling über den aktuellen Sachstand.
Die ersten Reaktionen seitens der Stadt– und Feuerwehrspitze über diesen neuerlichen Vorfall in Zusammenhang mit rechtsradikalem Gedankengut bei der Feuerwehr sind von Enttäuschung geprägt: „Wir hatten im Zusammenhang mit der Aufarbeitung der so genannten Hitlergruß-Affäre vor einem Jahr bei der Jugendfeuerwehr den Eindruck gewonnen, dass sich alle Mitglieder der Gladbecker Feuerwehr von rechtsextremistischem Gedankengut distanzieren. Wir sind uns alle einig, dass solche Positionen in einer städtischen Einrichtung wie der Feuerwehr nichts zu suchen haben,“ betonen Bürgermeister Ulrich Roland, Feuerwehrdezernent Dr. Thomas Wilk und Stadtbrandinspektor Josef Dehling in einer gemeinsamen Stellungnahme.
„Die Tatsache, dass ein halbes Jahr später Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, zum Teil während der Dienstzeit, bei Facebook solche völlig inakzeptablen Gedanken äußern, hat uns enttäuscht. Die Konsequenz konnte nur sein, dass ein Disziplinarverfahren gegen alle Beteiligten eingeleitet wird und die beiden Hauptakteure sofort vom Dienst suspendiert werden.“
Die Stadt reagiert aber auch mit Unverständnis darauf, dass die Stadt erst fast ein halbes Jahr nach dem Vorfall anonym durch Dritte informiert wurde.
Auffällig ist, dass den Medien die Diskussion bei Facebook offenbar nur auszugsweise zugespielt wurde. In diesem Ausdruck fehlen einzelne Beteiligte an der Diskussion.
Eine Person gehört zu dem Kreis der zehn Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, deren Petition aktuell dem Düsseldorfer Landtag vorliegt. Dieser hat sich an der Diskussion bei Facebook beteiligt, fehlt aber in der anonym verbreiteten Fassung.
Autor:Lokalkompass Gladbeck aus Gladbeck |
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