Es geht um Millionen: Vergabeverfahren "Willy-Brandt-Schule Zweckel" wurde überraschend gestoppt
Zweckel. Die Gerüchteküche in Gladbeck kocht. Es geht um die Zweckeler "Willy-Brandt-Schule", der ja - wenn es nach den Vorstellungen der Stadtverwaltung geht - der Abriss droht. Samt Lehrschwimmbecken im Keller und angrenzender Turnhalle.
Wirtschaftsförderungsausschuss
Fakt ist, dass sich die Mitglieder des städtischen Wirtschaftsförderungsausschusses im Rahmen der jüngsten Sitzung des Themas annehmen wollten. Das Thema "Vergabe des Grundstückes Willy-Brandt-Schule" fand sich sowohl auf der Tagesordnung der öffentlichen Ausschusssitzung als auch auf der Tagesordnung des nicht öffentlichen Teils wieder. Dann die Überraschung: Auf Antrag der Stadtverwaltung, das betreffende Grundstück befindet sich in städtischem Besitz, wurde das Thema komplett in den nicht öffentlichen Teil der Sitzung verlegt. Dem Antrag stimmten die Mitglieder des Ausschusses zu.
Tagesordnung geändert
Doch warum dieser Rückzug? Peter Breßer-Barnebeck, Leiter der Wirtschaftsförderungs-Abteilung im Rathaus, zeigte sich auf Anfrage des STADTSPIEGEL eher "wortkarg". Man habe das Vergabeverfahren nicht gestoppt, so Breßer-Barnebeck, sondern das Verfahren lediglich um eine Stufe zurückgefahren und wolle es nun noch einmal "aufrollen". Die Stadt müsse sich an das geltende Vergaberecht halten, Breßer-Barnebeck sprach von "Vergabehygiene" und geht davon aus, dass es voraussichtlich schon in der nächsten Ausschusssitzung eine Neuvorstellung der Vergabepläne geben werde. Weitere Informationen lehnte Breßer-Barnebeck mit der Begründung ab, das Thema sei ja lediglich Bestandteil der nicht öffentlichen Sitzung gewesen.
Bieterwettbewerb der Investoren
Aus gut informierter Quelle war aber zu erfahren, dass betreffs des Areals offensichtlich ein Bieterwettbewerb entstanden ist. Damit war wohl nicht gerechnet worden. Die Abrissarbeiten der auf dem Gelände stehenden Gebäude wären jedenfalls Aufgabe der Stadt Gladbeck, anschließend wird dem Grundstück ein Verkehrswert von zirka 1,8 Millionen Euro zugerechnet. Der erste Kaufinteressent hat angeblich einen Betrag von 1,2 Millionen Euro geboten, der zweite Bieter dagegen stolze 2,0 Millionen Euro. Trotz der beachtenswerten Differenz von 800.000 Euro wurde im Rathaus angeblich damit geliebäugelt, die Offerte des ersten Bieters anzunehmen. Begründet wurde dies wohl damit, die eingeholte Bankauskunft sei für den ersten Kaufinteressenten deutlich positiver ausgefallen.
Bankauskünfte eingeholt
Böse Zungen sprechen bereits von einem "Klungel-Geschäft". Im Rathaus hüllt man sich indes in Schweigen, weshalb auch die im Raum stehenden Zahlen nicht kommentiert werden.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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