Equal Pay Day 2015: Gladbecker ASF-Vorsitzende fordert gleiche Bezahlung von Männern und Frauen

Mit mehr als 20 Prozent Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen könne die deutsche Gesellschaft alles andere als zufrieden mit sich sein, sagt die Gladbecker Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF), Lara Kaczmarczyk. | Foto: Archiv
  • Mit mehr als 20 Prozent Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen könne die deutsche Gesellschaft alles andere als zufrieden mit sich sein, sagt die Gladbecker Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF), Lara Kaczmarczyk.
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Am 20. März 2015 ist Equal Pay Day, der internationale Aktionstag für die gleiche Bezahlung von Frauen und Männern. Hierzu erklärt die Gladbecker Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF), Lara Kaczmarczyk:

„Es ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit: Frauen in Deutschland verdienen deutlich weniger Geld als Männer. Seit sage und schreibe 20 Jahren klafft eine Lohnlücke zwischen Frauen und Männern von mindestens 20 Prozent. Mit gegenwärtig 22 Prozent Lohnunterschied gehört Deutschland zu den absoluten Schlusslichtern im EU-Vergleich. Das ist beschämend!

Vor allem drei Gründe sind dafür verantwortlich, dass Frauen oft weniger verdienen als Männer. Häufig haben sie geringere Karrierechancen, weil gewisse Leitungsfunktionen meist Männern vorbehalten sind und die schwierige Vereinbarkeit von Beruf und Familie zumeist den Frauen überlassen bleibt. Die typischen Frauenberufe wie Krankenschwester oder Verkäuferin werden durch die Bank schlechter bezahlt als Männerberufe. Wer eine Tonne Stahl bewegt, erhält viel mehr Geld als jemand, die als Krankenpflegerin Menschen bewegt. Teilzeitbeschäftigte erhalten häufig für die gleiche Arbeit einen geringeren Stundenlohn als Vollzeitkräfte, obwohl das gesetzlich verboten ist.

Mindestlohn Schritt in die richtige Richtung

Der gesetzliche Mindestlohn ist ein erster Schritt, er bringt jetzt für mehr als zwei Millionen Frauen bereits deutliche Verbesserungen. Jetzt brauchen wir eine gesetzliche Regelung für mehr Lohngerechtigkeit. Im Koalitionsvertrag haben wir mehr Transparenz und damit mehr Lohngerechtigkeit durchsetzen können. Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten sollen verpflichtet werden, im Lagebericht nach dem Handelsgesetzbuch auch zur Frauenförderung und Entgeltgleichheit Stellung zu nehmen. Zudem sollen die Beschäftigten ein individuelles Auskunftsrecht über die Entlohnung gleicher Tätigkeiten im Unternehmen erhalten. Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig wird dazu noch in diesem Jahr einen Gesetzentwurf vorlegen.

Die Kritik der üblichen Verdächtigen gegen das geplante Gesetz für Lohngerechtigkeit zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Mit der SPD in Regierungsverantwortung kommt die Gleichstellungspolitik in Deutschland wieder in Schwung – daran muss sich der Koalitionspartner wohl erst noch gewöhnen.

Nicht nur bei der SPD, auch bei unseren Bündnispartnerinnen und Bündnispartnern in Gewerkschaften und Frauenverbänden steht die Forderung nach Lohngerechtigkeit seit Jahrzehnten ganz oben auf der politischen Agenda. Denn es ist eine Frage der Gerechtigkeit, dass Frauen für die gleiche oder gleichwertige Arbeit auch gleich bezahlt werden wie Männer. Daran erinnern wir am Equal Pay Day.“

Autor:

Jens Steinmann aus Herne

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