Ein Leserbrief zum WAZ Artikel
Eine Katastrophe für den Bahnübergang Ost

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Ein Leserbrief zum WAZ Artikel
Eine Katastrophe für den  Bahnübergang Ost

Der geplante Bahnübergang Ost ist eine Katastrophe für die gesamte Entwicklung am Oberhof. Das ist nicht mit Zweckel vergleichbar, aber typisch Gladbeck.
Da wird eine Planungsillusion aufgebaut, der die DB, auch nach vielen Jahren nicht zustimmen wird.
Gleichzeitig blockiert es jegliche Möglichkeit, hier einmal einen attraktiven und zeitgemäßen Stadtbereich zu entwickeln.
Das verhindert die Verlegung des vergammelten, abgelegenen Bahnhof Ost zum Oberhof.
Ein höhengleicher Übergang ist ein Anachronismus, der jegliche zukunftsträchtige Bahnentwicklung verhindert.
Die Brücke bleibt ewig eine unbequene, leere Radstraße.
Eine direkte S-Bahnverbindung nach Essen wird dadurch unmöglich gemacht.
Ein Fahrradzentrum mit Park & Ride wird verhindert.
Der grüne, offene Eingang wird durch unnötige Bebauung mit einem großen Geschäftshaus zugepflastert.
Dann stehen die Bürger im Regen, vor einer Ampel am Busbahnhof oder der geschlossenen Schranke und können dem Zug hinterhersehen.
Alles nur, weil einige Zeitgenossen über die Geleise liefen.
Abgesehen von den Kosten und dem Zeitverlust bietet sich eine bessere, zeitgemäße Alternative.
Aber hier in Gladbeck muß ja alles vergammeln, abgebrochen, zugekippt und durch neue Fehler ersetzt werden.
Vergammeln lassen und dann von Angsträumen reden, um eine absurde Idee durch zu setzen, die nur dem Investor dient.
Hier ist die letzte Chance, der Innenstadt mal einen attraktiven Eingang zu gestalten, um den allgemeinen Niedergang der Fußgängerzone, etwas aufzuhalten.
Die Eingänge (große Stadttore) vom Rathaus oder Marktplatz sind durch absolut nichtssagende Stelen verunstaltet.
Im Gegensatz dazu ist der Vorschläg, hier einen grünen, attraktiven Eingang mit Fahrradzentrum und Park & Ride,durch Umnutzung und Recycling zu entwickeln, nicht nur zeitgemäß sondern gradezu revolutionär.
Was nutzt das ganze Gerede von Klimanotstand, Verkehrswende und Umweltschutz, wenn man nicht mal hier anfängt.
Hier kann, mit Fantasie und geringem Finanzaufwand eine sofort nutzbare Direktverbindung, von den innerstädtischen Fahrradstraßen in der Innenstadt, in die östlichen Wohnquartiere und Vinzenzpark, geschaffen werden.
Und das völlig autofrei, wettergeschützt, direkt und sofort nutzbar.
Ja, selbst die verlorenen 190 kostenlosen Parkplätze, bleiben den Bürgern erhalten.

Leider ist unsere Stadtgesellschaft, durch Erfahrung mit der örtlichen Politik, zunehmend resigniert oder desinteressiert.
Die südliche Tiefgaragendecke ist seit 2016 kaputt verursacht nur Kosten und muß sowieso entfernt werden.
Dann kann dort ein grüner Multifunktionsraum entstehen.
Unter der nördlichen Hälfte befindet sich seit über 40 Jahren eine Fahrradstellanlage mit direkter Verbindung zum dortigen Tunneleingang. Diese müsste nur zeitgemäß, mit Radwache, Ladestation und Lasten-Leihrädern, ausgestattet werden.
Vor dort kann die flache Autorampe, als direkte Verbindung zur Bachstraße und Innenstadt genutzt werden.
Es fehlt nur noch eine kurze Rampe an der Ostseite, für die sofortige und bequeme Nutzung der Verbindung.
Warum ist es in Gladbeck so schwer, auch mal in Alternativen und Umnutzung zu denken?
Der Vorschlag wurde sogar mit einem Umweltpreis bewertet !

Der Oberhof hat ein gewaltiges gestalterisches Potential als Stadteingang mit Zukunft.
Auch ein attraktiver Gastgarten, wie es ihn früher gab, wäre eine wünschenswerte Bereicherung. Es darf nur nicht alles durch die Idee eines ebenerdigen Übergangs blockiert werden, der dann doch nicht kommt.
Sonst entwickelt sich Gladbeck zu einem nichtssagenden Vorort ohne eigenständigen Karakter.
Das damalige "Integrierte Handlungskonzept" hat ja, außer neuen Schulden, viel Beton, weniger Bäume, weniger Atmosphäre und 10 Jahre Zeitverlust, auch nichts gebracht !
Traditionelle Geschäfte verlassen schon die Innenstadt.
Wenn sich im Rathaus nicht endlich mal was ändert, wird sich auch hier nie was ändern !
Im übrigen gestehe ich gerne, das ich damals die Oberflächengestaltung am Oberhof und den Tunneleingang mit der Bogenrampe beplant habe. Deshalb stehen dort auch der Taschentuchbaum, das Eisenholz, der Gingo und der Mammutbaum.

Dipl.Ing. Manfred Schlüter, Freiraumplaner, Bürger der Innenstadt Gladbeck

Autor:

Manfred Schlüter aus Gladbeck

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