„Eine Harmonie zwischen Alt und Neu“
„Durch die alten Wände pfiff der Wind. Im Sommer war es viel zu warm und im Winter zu kalt,“ beschrieb Bürgermeister Ulrich Roland beim Pressegespräch den Zustand der beiden ehemaligen Bürotürme, an deren Stelle nun seit ziemlich genau fünf Jahren das Neue Gladbecker Rathaus steht, „das von einem Großteil der Bevölkerung sehr positiv angenommen wurde.“
Nachdem sich vor zehn Jahren herausgestellt hatte, das die beiden alten Türme der Stadtverwaltung hochgradig mit PCB verseucht und mehrere Sanierungsversuche gescheitert waren, wurde gemeinsam mit dem Baudienstleister HOCHTIEF im Sommer 2003 beschlossen, den Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes im Rahmen eines PPP-Projekts (Public Private Partnership , zu dt. Öffentlich-Private Partnerschaft, „ÖPP“) in die Wege zu leiten.
„Ein Pionierprojekt,“ so HOCHTIEF - das Unternehmen betreut seitdem mehrere ähnliche Projekte unter anderem in Köln und Moers.
Im Januar 2005 rollten dann die Bagger an: Die Bürotürme wurden abgerissen, im Mai erfolgte der erste Spatenstich. Nach 20 Monaten Bauzeit und unter großer Beteiligung örtlicher Unternehmen (etwa 70 %) wurde das Neue Rathaus im Rahmen des ersten Gladbecker Familientages am 21.Oktober 2006 an die Bürgerschaft übergeben.
Die Partnerschaft zwischen der Stadt Gladbeck und HOCHTIEF habe sich sowohl in der Bau,- als auch in der bisherigen Betriebsphase bewährt: „Mit dieser Zusammenarbeit haben wir einen Volltreffer gelandet. Das Projekt ‚Neues Rathaus‘ ist schon jetzt eine Erfolgsgeschichte,“ erklärten das Stadtoberhaupt und Ludger Essing, Geschäftsführer der HOCHTIEF ÖPP Projektgesellschaft, einstimmig. Die Laufzeit der Partnerschaft ist auf insgesamt 25 Jahre angesetzt. Mit Projektkosten von über 44 Millionen Euro über die gesamte Laufzeit sei das Neue Rathaus „das bedeutendste Bauprojekt der Stadt Gladbeck der letzten Jahrzehnte,“ so Bürgermeister Roland. „Allerdings wären wir ohne die innovative Partnerschaft mit HOCHTIEF nicht in der Lage gewesen, dieses notwendige Projekt in so kurzer Zeit zur realisieren.“
Der Effizienzvorteil läge gegenüber einer traditionellen Lösung bei rund 14%. Dies mache sich bei einem Gebäude, das nach modernen Standards gebaut wurde, natürlich gerade in puncto Energieverbrauch bemerkbar, der mit 25 % weniger Nebenkosten deutlich unter dem Niveau vergleichbarer Gebäude läge.
Insbesondere hätten von dem Neubau auch die „320 Kollegen der Stadtverwaltung profitiert, die ihre Arbeit seit Oktober 2006 unter deutlich besseren und gesünderen Bedingungen verrichten können“, so der Bürgermeister. „Von der Harmonie zwischen Alt und Neu, auch optisch, so denke ich, profitieren wir alle.“
Auch sei „der städtebauliche Zugewinn für Gladbeck nicht unerheblich,“ meinte Michael Chlapek, Leiter des Amtes für Immobilienwirtschaft. „Die Architekur verstärkt den Platz-Charakter des Willy-Brandt-Platzes zusätzlich.“ Darüber hinaus wurde das Neue Rathaus in den vergangenen Jahren von zahlreichen Delegationen, darunter einer Expertengruppe aus Taiwan besucht und mit dem „Prix Rotthier“, einem renommierten internationalen Architekturpreis ausgezeichnet.
So lautet die positive Zwischenbilanz aller Beteiligten: „Die Kooperation ist erfolgreich. Herausforderungen bei dem Projekt werden - getragen vom Gedanken der Partnerschaft - jederzeit, fachlich, sachlich und konstruktiv gelöst.“
Autor:Christian Gensheimer aus Essen-Nord |
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