Droht in Gladbeck eine Müllgebühren-Explosion?
Gladbeck. Jetzt ist die „Katze aus dem Sack“ und den Gladbeckern drohen ab dem 1. Januar 2015 drastisch höhere Müllgebühren: Bei der jüngsten Sitzung des Stadrates fand sich auch der Punkt „Auslaufen der Karnapverträge zum 31. Dezember 2014“ auf der Tagesordnung wieder.
Beim Studieren der Sitzungsvorlage dürfte den Ratsmitgliedern Angst und Bange geworden sein. Denn ab Ende 2014 ist die Stadt Gladbeck verpflichtet, ihren Restmüll über die Müllverbrennungsanlage des Kreises Recklinghausen in Herten zu entsorgen. Vorbei sind die Zeiten, in denen Gladbeck zu den fünf „Karnap-Städten“ gehörte, der Restmüll im Essener Norden verbrannt wurde. Die entsprechenden Verträge wurden seitens des der Müllverbrennungsanlage-Betreibers RWE bereits gekündigt.
Beim „Zentralen Betriebshof Gladbeck“ (ZBG) hat man über Wochen und Monate gerechnet. Herausgekommen sind Zahlen, die schlimme Folgen haben könnten. Es beginnt schon mit den Fahrkosten für die Müllfahrzeuge, denn eine Hin- und Rückfahrt nach Herten schlägt im Vergleich zu Karnap mit zusätzlich 23 Kilometer und einem zeitlichen Mehraufwand zwischen 30 und 60 Minuten zu Buche. Allein schon dies wird unweigerlich zu einem Ansteigen der Müllgebühren führen.
Mehr Kilometer - Mehr Zeit - Höhere Gebühren
Noch heftiger fällt der Vergleich der Kosten für die eigentliche Müllverbrennung aus. Demnach liegen die Kosten pro Tonne Restmüll in Karnap zwischen 60 und 71 Euro brutto. Dies haben die Städte Bottrop und Essen mit dem Karnap-Betreiber RWE für die Zeit ab dem 1. Januar 2015 ausgehandelt. Dagegen wird die im Jahr 2014 an den Kreis Recklinghausen zu entrichtende kreiseinheitliche Gebühr für die Entsorgung der Restabfälle mit 137,.50 Euro pro Tonne angegeben.
Im Rathaus ist man sich der drohenden Gefahr regelrecht explodierender Müllgebühren durchaus bewusst. „Es ist auf Anhieb nicht plausibel, warum die Stadt Gladbeck vor dem Hintergrund der deutlich längeren Wege und höheren Logistikkosten nicht weiterhin die nahegelegene Entsorgungsanlage Karnap nutzen darf, sondern künftig den Abfall in Herten (Weg 23 Kilomter länger) entsorgen muss,“ ist der Sitzungsvorlage für die Stadtratsitzung zu entnehmen.
Und im Rathaus hat man auch schon erste Maßnahmen ergriffen. So wurde „...zum Schutz der Gladbecker Gebührenzahler...“ bereits eine hausinterne Arbeitsgruppe gebildet. Unter der Leitung der Beigeordneten Nina Frense will man erreciehn, dass in Verhandlungen mit den zuständigen Partnern eine aus Gladbecker Sicht „...verhältnismäßig, möglichst kostengünstige und ökologische Lösung erneut geprüft wird“.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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