Auch in Gladbeck wieder mehr Erkrankte
Droht die nächste Corona-Welle?
Die Corona-Zahlen steigen wieder stetig, die Zahl der Patienten mit Corona-Infektion in den Krankenhäusern ebenfalls - dennoch können gleichzeitig viele Veranstaltungen wieder in gewohnter Form stattfinden, nur noch selten müssen Bürger eine Maske tragen.
Die aktuelle Corona-Situation vor Ort war jetzt der Grund für eine Sitzung des Krisenstabes der Kreisverwaltung Recklinghausen. Hier haben Landrat Bodo Klimpel, Prof. Dr. Wolfgang Raab, Ärztlicher Direktor des Stiftungsklinikums PROSELIS, und Christoph Behrenspöhler, hauptamtlicher Vorstand des DRK im Kreis Recklinghausen, einen intensiven Blick auf die aktuelle Entwicklung geworfen und über mögliche Konsequenzen gesprochen.
"Die Zahlen sind im Vergleich zum letzten Jahr schon deutlich höher. Dabei sind die Herbstferien noch gar nicht vorbei", sagt Landrat Bodo Klimpel. Für das Gesundheitsamt habe das zur Folge, dass die Teams wieder auf Hochtouren arbeiten müssten, um alle Einrichtungen bestmöglich betreuen zu können.
In den Kliniken machen sich die höheren Fallzahlen ebenfalls deutlich bemerkbar. Anfang der ersten Oktoberwoche wurden im Kreis Recklinghausen 55 Menschen mit Corona-Erkrankungen in den Krankenhäusern behandelt, in der zweiten Woche bereits 211. "Es sind zwar im Vergleich zum Vorjahr prozentual betrachtet weniger Patienten, die intensivmedizinisch betreut werden müssen, aber jeder Patient mit Corona bedeutet für das Personal einen sehr großen Aufwand. So muss beispielsweise die zusätzliche Schutzkleidung ständig gewechselt werden", sagt Prof. Dr. Wolfgang Raab. "Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass wir kreisweit bis zu 300 Corona-Patienten in den Kliniken recht gut behandeln können. Wenn es mehr werden, müssen wir wieder über Veränderungen und Einschränkungen reden. Das kann das Zusammenlegen von Abteilungen sein, aber auch das erneute Aufschieben von elektiven Eingriffen. Je nachdem, wie sich die Lage entwickelt, wird es auch wieder veränderte Zutritts-Regelungen geben müssen."
Dass der Anteil der positiv Getesteten wieder deutlich steigt, erlebt das Deutsche Rote Kreuz täglich: "Die Zahl der Tests ist bei uns ziemlich konstant, aber wir haben festgestellt, dass in den letzten Tagen die Quote der positiv Getesteten deutlich gestiegen ist. Wir hatten jetzt eine ganze Zeit einen Anteil von etwa zehn Prozent mit einem positiven Schnelltest, in den letzten Tagen waren es doppelt so viele", sagt Christoph Behrenspöhler.
"Am Ende ist es an uns, den weiteren Anstieg der Infektionszahlen abzuschwächen. Wir können zum Beispiel dort, wo Abstände nicht eingehalten werden können, freiwillig Masken tragen. Oder indem wir uns regelmäßig testen, bevor wir uns mit anderen treffen", so Landrat Klimpel. "Gelingt es uns, mit diesen kleineren Maßnahmen das Infektionsgeschehen einzudämmen, können wir damit vielleicht auch dafür sorgen, dass es in diesem Herbst und Winter keine weitreichenderen, verpflichtenden Einschränkungen für alle geben muss."
Autor:Lokalkompass Gladbeck aus Gladbeck |
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